Endlich Vorschulkind: Entwicklung und Förderung im letzten Kindergartenjahr

Ab etwa fünf Jahren wird aus dem niedlichen Kleinkind langsam ein selbständiges Vorschulkind. Wir geben euch einen Überblick über wichtige Meilensteine in diesem Alter und zeigen Aktivitäten auf, die die kognitive, motorische und soziale Entwicklung fördern.

Inhaltsverzeichnis

Kinder im Vorschulalter strotzen vor Selbstbewusstsein und möchten vieles selbst machen. Die meisten ziehen sich schon allein an und schmieren sich ein Brot. Sie bleiben gerne bei Freunden und laden diese auch zu sich nach Hause ein. Es wird deutlich, dass aus dem Kleinkind nun schon ein ziemlich selbstständiges Vorschulkind geworden ist.

Sprachliche und kognitive Entwicklung

Altersgerecht entwickelte Kinder sind jetzt sehr neugierig, haben einen großen Wortschatz, erzählen gerne Geschichten und machen nur noch wenige grammatische Fehler. Auch die Aussprache ist jetzt schon sehr deutlich. Das liegt daran, dass die sprachliche Entwicklung größtenteils schon abgeschlossen ist. Außerdem entfalten sie langsam einen Realitätssinn und die sogenannte „magische Phase“ endet. Damit nehmen Ängste vor Hexen, Gespenster und Monster immer mehr ab. Bis sie diese Furcht jedoch ganz verlieren, dauert es noch eine Weile.

Kinder im 6. Lebensjahr sind jetzt in der Lage logische Zusammenhänge zu erkennen. Obendrein zählen sie mindestens bis zehn und erkennen kleinere Mengen, zum Beispiel Würfelaugen, auf einen Blick. Auch das Gedächtnis verbessert sich, sie merken sich jetzt Reime oder Lieder. Sie spielen gerne Gesellschaftsspiele und halten sich schon ganz gut an Regeln. Einigen fällt aber noch das Verlieren schwer. Auch wenn Vorschulkinder schon reif wirken, solltet ihr nicht zu viel von ihnen erwarten. Das logische Denken ist nicht mit dem eines Schulkindes zu vergleichen.Vorschulkind, Vorschulkinder, Kognitive Entwicklung, Soziale Entwicklung, Motorische Entwicklung, Kindergarten, Kindergartenkind, Schulkind, Schule, Vorschule Entwicklung, Entwicklung Vorschulkind, Förderung Vorschulkind

Körperliche und motorische Entwicklung

Der Körper eures Kindes verändert sich im Laufe des sechsten und besonders im siebten Lebensjahr. Arme, Beine und Muskulatur wachsen und die Proportionen ändern sich. Dadurch wirkt euer Nachwuchs jetzt viel schlanker. Die grobmotorischen Kompetenzen verbessern sich weiterhin. Eure Kleinen sind jetzt Meister im Hüpfen, Rennen und Klettern. Zudem besitzen sie die Fähigkeit zu balancieren und einen Ball zu fangen. Viele schaffen es schon, ohne Stützräder Fahrrad zu fahren.

Auch in der Feinmotorik machen eure Kleinen Fortschritte. Zu den Lieblingsbeschäftigungen gehören bei vielen basteln und malen. Einige sind jetzt auch schon so weit, dass sie ein erstes Musikinstrument erlernen können.

Emotionale Entwicklung

Auch die Wackelzahnpubertät beginnt bei den meisten Kids mit etwa fünf Jahren. Durch innerliche und äußerliche Veränderungen, wie das Herausfallen der Zähne, bekommen viele heftige Gefühlsausbrüche.

Auch das Ende der Vorschulzeit verunsichert viele Kids. Die meisten freuen sich sehr auf die Einschulung, aber natürlich sind sie auch aufgeregt. Vielen macht das Verlassen der vertrauten Umgebung Angst und sie sind emotional unausgeglichen. Manche werden unruhig oder aggressiv, andere ziehen sich zurück und wirken traurig. In jedem Fall brauchen die Kleinen dann eure elterliche Unterstützung.

Förderung im letzten Kindergartenjahr

Damit die Kids einen guten Start in der Schule haben, möchten viele Eltern sie bestmöglich vorbereiten. Es gibt viele Vorschulhefte, in denen altersgerechte Übungen angeboten werden. Wenn euer Kind Muster, wie Zickzacklinien nachmalt, übt es für das Schreibenlernen in der Schule. Wenn es Spaß daran hat, spricht nichts dagegen, dass es ein paar Aufgaben macht, aber es muss nicht zig Vorschulbücher bearbeiten. Ihr könnt es auch spielerisch im Alltag fördern, um die motorische, kognitive oder soziale Entwicklung positiv zu beeinflussen. Rechnen oder schreiben muss euer Kind dagegen noch nicht lernen, bevor es in die Schule geht. Es reicht, wenn es seinen Namen notieren kann.

Ideen, um die feinmotorische Entwicklung zu fördern

    • Gemüse oder Obst schneiden
    • selbstständig Zähne putzen (das Nachputzen nicht vergessen)
    • Wäsche mithilfe von Wäscheklammern aufhängen
    • Bügelperlen aufreihen
    • kneten oder tonen
    • malen (hier solltet ihr darauf achten, dass der Stift im Dreipunktgriff gehalten wird)
    • Knöpfe oder Perlen auffädeln
    • Ausschneiden
    • Schuhe binden

    Ideen, um die grobmotorische Entwicklung zu fördern

      • auf einem Bein hüpfen
      • zum Kinderturnen gehen
      • einen Ball fangen und werfen
      • auf einen Spielplatz gehen
      • balancieren
      • Laufrad oder Fahrrad fahren

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      Ideen, um die soziale Entwicklung zu fördern

        • Zeit für freies Spiel: Immer, wenn Kinder zusammen spielen, insbesondere, wenn sie etwas gemeinsam bauen, schulen sie ihre soziale Kompetenz. Das geschieht in verschiedenen Kindergruppen, wie im Kindergarten oder in einem Verein, aber auch auf dem Spielplatz, zum Beispiel auf einem Wasserspielplatz, wenn sie gemeinsam einen Damm bauen
        • Gefühle wie Trauer, Wut oder Freude richtig benennen, um die Empathie zu trainieren

        Ideen, um die kognitive Entwicklung zu fördern

          • Miteinander im Gespräch bleiben
          • Bücher vorlesen
          • ein Museum besuchen
          • in die Natur gehen
          • gemeinsam einkaufen gehen und euer Kind Aufgaben übernehmen lassen, zum Beispiel das Obst aussuchen
          • puzzeln
          • den Tisch für mehrere Personen decken
          • Papierflieger basteln

          Bedenkt, dass nicht jedes Kind alle Übungen sofort beherrscht, denn die Stärken sind individuell verschieden. Während das eine wie ein großes Schulkind Geschichten erzählt, kann das andere geschickt klettern. Bei der Vorsorgeuntersuchung, der sogenannten „U9“, schaut auch der Kinderarzt die zeitgerechte Entwicklung an. Außerdem findet bei allen Fünfjährigen eine Einschulungsuntersuchung des Gesundheitsamtes statt. Hier wird spielerisch geprüft, ob euer Kind schulreif ist oder ob noch Förderbedarf besteht.

          Falls es besonders gefördert werden muss, ist das keine Schande, sondern ein Gewinn. Denn so bekommt es die optimalen Startbedingungen, um in der Schule erfolgreich mithalten zu können. Falls euer Vorschulkind aus triftigen Gründen nicht schulreif sein sollte, könnt ihr es gegebenenfalls ein Jahr zurückstellen. Auch das ist kein Weltuntergang. Hauptsache, es wird in der Schule nicht überfordert und fühlt sich wohl.

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