In 6 Wochen fit für die Grundschule: So bereitest Du dein Kind auf die 1. Klasse vor

Die Sommerferien stehen bald vor der Tür, und danach ist alles anders: Euer Kind wird eingeschult! Euch erwartet eine spannende Zeit, in der es viel Neues zu lernen und zu entdecken gibt. Wie ihr die Sommerferien dazu nutzen könnt, eurem Kind den Start ins Schulleben so schön und einfach wie möglich zu machen, verraten wir euch in diesem Artikel.

Selbstständig sein ist cool

In der Kita sind unsere Kleinen wohlbehütet und können die meiste Zeit des Tages spielen, toben und ihren Interessen nachgehen. Natürlich werden die Vorschüler auch dort bereits an bestimmte Sachen herangeführt, auf die es später in der Schule ankommt. Sie lernen, mehr Aufgaben zu übernehmen, zum Beispiel den Tisch für das Mittagessen zu decken, sich selbst umzuziehen und aufzuräumen. Diese Kompetenzen könnt ihr auch zuhause stärken, denn Selbstständigkeit wird in der Schule eine immer wichtigere Rolle spielen. Blumen gießen, Gemüse schnippeln, den Tisch fürs Abendbrot decken – gebt eurem Kind kleine Aufgaben im Haushalt, für die es von nun an verantwortlich ist.

Grundschule, Einschulung, Eingewöhnung, Schulkind

Regelmäßig das Kinderzimmer aufzuräumen ist auch eine wichtige Aufgabe, schließlich muss euer Kind bald auf Ordnung in seinem Schulranzen achten. Zuhause Verantwortung zu übernehmen, stärkt das Selbstbewusstsein. Das wird eurem Kind auch in der Schule zugutekommen!

Auch im Urlaub, wo es weniger Routinen gibt, könnt ihr euch kleine Aufgaben einfallen lassen. So kann euer Kind für die Zeit des Urlaubs für das Sandspielzeug verantwortlich sein, darauf achten, es morgens mit zum Strand zu nehmen und es am Nachmittag selbst wieder einzusammeln.

Bestärkt euer Kind darin, sich selbst an- oder umzuziehen – schließlich muss es das beim Sportunterricht in der Schule gut können. Wenn es eurem Kind Spaß macht, könnt ihr auch ein Spiel daraus machen, indem ihr die Zeit stoppt. Das motiviert und gibt eurem Kind das Gefühl: Ich bin richtig gut darin, ich schaffe das!     

Gemeinsam Geduld üben

Eine große Herausforderung, die Kinder in der Schule erwartet, ist das lange Stillsitzen. Täglich werden sie sich vier oder fünf Schulstunden lang konzentrieren müssen und haben weniger Bewegungsfreiheit als gewohnt. Viele Kinder müssen das erst einmal lernen. Das erfordert viel Geduld! Auch diese Kompetenz könnt ihr mit euren Kindern in den Wochen vor der Einschulung üben.

Hilfreich sind gemeinsame Mahlzeiten, bei denen alle am Tisch sitzen und sich Zeit lassen. Im Urlaub bieten sich Mahlzeiten im Restaurant besonders gut dafür an. Vielleicht erzählt ihr am Tisch Geschichten aus eurer eigenen Schulzeit. Für euer Kind ist es sicher spannend, zu erfahren, wie es Mama und Papa damals ging. Und ganz nebenbei lernt es, zuzuhören – so vergeht die Zeit viel schneller!

Plant außerdem zwischendurch ruhige Aktivitäten wie Puzzeln, Malen oder Basteln ein, bei denen euer Kind eine Zeitlang stillsitzt und sich konzentriert. Natürlich muss es nicht auf Anhieb lange durchhalten, aber Übung macht den Meister! Das wissen zum Glück auch die allermeisten Lehrer:innen. Darum dürfen die Erstis meist auch zwischendurch von ihrem Platz aufstehen und die aufgestaute Energie rauslassen, indem sie sich ein wenig im Klassenraum bewegen.

Wir spielen Schule

„Mein Kind sollte bis zum Schulstart schon Lesen, Schreiben und Rechnen können!“ Das denken manche Eltern, und setzen so sich und ihr Kind unter Stress. Seid beruhig: Es ist wirklich nicht notwendig, eurem Kind noch auf die Schnelle alles beizubringen – denn schließlich ist die 1. Klasse ja genau dafür da! Die Schulmaterialien sind darauf ausgerichtet, den Erstis diese Grundkompetenzen Schritt für Schritt beizubringen. Macht euch also bitte keine Sorgen, wenn euer Liebling noch nicht perfekt das Alphabet aufsagen kann.

Dennoch könnt ihr euren Großen einige Kompetenzen vermitteln und sie an Unterrichtsinhalte heranführen. Das geht am besten spielerisch! Lasst euer Kind einen kleinen Rucksack mit Federmappe und Heft packen, der Küchentisch wird per Zauberhand zur Schulbank, der Kühlschrank zur Tafel und der Wecker verwandelt sich in eine Pausenglocke.  

Feinmotorik und Koordination sind wichtige Fähigkeiten für einen guten Start in die Schulzeit. Bevor euer Kind Schreiben lernt, können Schwungübungen dabei helfen, eine gute Basis zu schaffen. Für Vorschüler eignet sich ein Übungsheft ab 5 Jahren, wie dieses hier: Schwungübungen ab 5 Jahren von Laura Eichelberger*.

10-15 Minuten am Tag reichen schon aus, um euer Kind fit für die Schule zu machen. Natürlich lässt so ein Heft sich auch super mit in den Urlaub nehmen.

Mit ABC-Magneten und Zahlen für den Kühlschrank könnt ihr schon mal einzelne Buchstaben lernen, erste Wörter zusammensetzen und (mithilfe der Finger) kleine Rechenaufgaben meistern.

Als größeres Projekt könnt ihr das ABC aus Pappe oder buntem Papier ausschneiden und als Girlande aufhängen. So macht euer Kind sich schon mal mit den Buchstaben vertraut – und bastelt gleichzeitig eine tolle Deko für die Einschulungsfeier!

Achtet darauf, dass euer Kind den Stift und die Schere richtig hält – wer es einmal falsch macht, hat es schwer, nochmal umzudenken!

Die Angst nehmen

Auch wenn die meisten Kinder sich auf die Schule freuen, haben sie manchmal doch ein mulmiges Gefühl im Bauch. Denn sie wissen ja nicht, was sie erwartet. Um ihnen die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen, könnt ihr euch gemeinsam das Schulgebäude anschauen. Wenn ihr nett beim Hausmeister fragt, dürft ihr vielleicht auch schon mal reingehen und in den Gängen Mäuschen spielen. So kann euer Kind sich schon mal mit seinem neuen Umfeld vertraut machen. 

Auch ist es hilfreich, wenn euer Kind sich im Vorfeld schon den Schulweg einprägt. Schon bald wird es diesen womöglich alleine bewältigen. Wie du dein Kind dabei unterstützen kannst, sicher in der Schule anzukommen, erfährst du in diesem Artikel. 

Manche Lehrer:innen organisieren noch vor den Ferien ein Kennenlernen mit ihrer neuen Klasse. Das ist natürlich toll, um Kindern den Bammel vor der Einschulung zu nehmen. Falls sich das an eurer zukünftigen Grundschule noch nicht eingebürgert hat, könntet ihr es zumindest anregen – die anderen Eltern und Kinder werden euch sicher dankbar sein.

Nutzt die Sommerferien außerdem dafür, gemeinsam den Schulranzen und die Schultüte auszusuchen und fragt euer Kind, über welche Unternehmung es sich am Tag der Einschulung besonders freuen würde. So überwiegt ganz bestimmt die Vorfreude und einem erfolgreichen Schulstart steht nichts mehr im Weg! 

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