Virtuell verbunden bleiben: Großeltern und Enkel in Fernbeziehung

Alle paar Wochen kommt vielleicht einen Brief von Oma und Opa. Das Enkelkind schickt eine Zeichnung zurück, krakelt unbeholfen seinen Namen darunter. An wen die Post genau geht, davon hat das Kind kaum einen Begriff, weil es die Großeltern zuletzt vor einem Jahr gesehen hat.

Okay, diese Beschreibung stammt aus einer anderen Zeit, ohne die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten. Heute wissen die Kinder sehr genau, wie Oma und Opa aussehen, wie ihre Stimmen klingen, auch, wenn diese Tausende Kilometer entfernt leben. Das gelingt ganz gut per Video-Chat, ob über Skype, Zoom oder einen anderen Anbieter. Auf Dauer kann das aber schnell langweilig für die Kleinen werden, dann helfen interaktive Apps und kreative Spielideen weiter, die den Kontakt versüßen.

Inhaltsverzeichnis

Gemeinsam sprühende Fantasie ausleben

Nicht nur Kinder sprühen vor Fantasie, auch viele Großeltern haben es richtig drauf, wenn es darum geht, Geschichten zu erzählen oder lustige Bilder zu malen. Dank der digitalen Welt können beide dies nun gemeinsam tun, auch wenn sie räumlich getrennt sind. Ein paar Anregungen gefällig? Hier sind sie:

      • WhatsApp & Co zur Märchenbox machen: Verwendet eine Messanger-App, um gemeinsam eine Fortsetzungsgeschichte zu erzählen. Oma oder Opa fängt an, stoppt mittendrin und lässt in der nächsten Nachricht das Enkelkind weitererzählen. So entwickelt sich über Stunden, Tage, vielleicht sogar Wochen eine fantasiereiche Story, die ihr, wenn ihr mögt, hinterher zu Papier bringen könnt.

      • Mit Notelt zum Künstler-Duo werden: Die App Notelt ist derzeit nur für Apple-Geräte verfügbar, aber vielleicht gibt es für Android etwas Vergleichbares. Wenn Großeltern und Enkelkind sich über Notelt verbinden, können sie auf dem Display zeichnen und sich die Ergebnisse gegenseitig zusenden. So entsteht ein kunterbunter, humorvoller Austausch.

      • Fotografie für Entdecker: Legt ein Thema fest, zu dem Großeltern und Enkel Fotos machen wollen, zum Beispiel bestimmte Farben, Tiere, die Nasen eurer Mitmenschen oder was immer euch interessiert – und sendet euch gegenseitig die Bilder zu. Wer innerhalb einer halben Stunde die meisten Motive schafft, hat gewonnen.

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    Abends kommt der digitale Märchen-Opa

    Die Gute-Nacht-Geschichte hat nicht ohne Grund eine lange Tradition: Abends im Bett die Stimme eines geliebten Menschen zu hören und dabei langsam ins Reich der Träume zu gleiten, das ist der Inbegriff von Geborgenheit. Dank Internet funktioniert das auch mit den Großeltern, wenn diese weit weg wohnen. Entweder über Skype und Co., also live, oder, indem Oma oder Opa die jeweilige Geschichte aufzeichnet und sozusagen als Podcast sendet. Die Aufzeichnung hat den Vorteil, dass ihr sie immer wieder abspielen und eine ganze Geschichtensammlung anlegen könnt.

    Gesellschaftsspiele aus der Ferne

    Mit gutem Grund steht bei dem Wort “Gesellschaftsspiele” die “Gesellschaft” vorn, erst danach kommt das Spiel. Traditionelle Brett- und Kartenspiele laden zur intensiven Interaktion ein und schaffen ein starkes Gemeinschaftsgefühl – oftmals auch mit Reibungspunkten, aber das gehört zum Leben dazu. Enkel und Großeltern, die weit voneinander entfernt wohnen, müssen auf dieses Erlebnis nicht verzichten, denn viele Gesellschaftsspiele gibt es längst in der digitalen Variante.

        • Kniffel: Ein Beispiel hierfür ist die Kniffel-App. Das bekannte Würfelspiel läuft auf dem Smartphone nach denselben Regeln wie auf dem Küchentisch. Das Kind sollte hierfür mindestens 8 Jahre alt sein, einige Strategen können aber auch schon im jüngeren Alter makellos kniffeln. Die Variante Kniffel Kids ist übrigens schon ab 5, doch bislang ist keine App dafür in Sicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

        • Uno: Das Kartenspiel Uno ist etwas einfacher als das Kniffel “für Große”. Die Regeln erklären sich fast von selbst, ruckzuck ist man mitten im Spiel. Auch Uno gibt es in der virtuellen Version, hierbei ist sogar Teambildung möglich. Zwei Enkelkinder können also Oma und Oma aufs Korn nehmen – oder der Enkelsohn tut sich mit Oma zusammen, während die Enkeltochter sich zur Opa-Mannschaft gesellt.

        • Montagsmaler: Früher ein Fernseh- und Partyhit, heute jederzeit auf dem Handy verfügbar: Das lustige Ratespiel Montagsmaler ist auf der Webseite skribbl.io online verfügbar, per Link ladet ihr das jeweils andere Team zum gemeinsamen Spiel ein. Dann beginnt die eine Gruppe tüchtig Begriffe zu malen, während die andere fleißig den jeweiligen Begriff über das Antwortfeld zu erraten versucht.

        • Stadt, Land, Fluss: Auch dieses Evergreen ist im Internet zu haben, entweder in Form einer App oder per Browser unter stadtlandflussonline. Wieder findet ihr über einen Link zum gemeinsamen Spiel zusammen, wenn ihr euch für die Online-Variante entscheidet. Die Kategorien fokussieren sich nicht nur auf Städte, Länder und Flüsse, ihr könnt euch eigenhändig andere Obergriffe aussuchen. Wie wäre es mit einer A-bis-Z-Runde über Kindheitshelden, Dinge im Kühlschrank und Märchen?

        • Monopoly: Monopoly hat in diesem Reigen gerade noch gefehlt, und hier ist der Klassiker auch schon! Nehmt euch gegenseitig tüchtig aus, werdet zu Millionären oder stürzt tief in den Ruin – auf der rasanten Strecke zwischen Gefängnis und Schlossallee. Die App ermöglicht im Online-Modus die Fernvernetzung, sodass Oma und Opa sich nur noch einklicken müssen. Die untere Altersgrenze liegt ungefähr bei 8 Jahren.

      Vielleicht habt ihr Lust und Möglichkeit, eine tägliche oder wöchentliche Opa-Oma-Zeit einzurichten. Wer feste Termine vereinbart, riskiert nicht, dass der Kontakt im Alltagsstress allmählich zerfasert und verlorengeht. Und beide Seiten können sich regelmäßig auf etwas freuen.

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