Lernen mit Spaß: Pädagogische Spielideen und Aktivitäten

Trainieren der Wahrnehmung, der Konzentration oder der Sprache: pädagogische Spielideen und Aktivitäten, um Kinder altersgerecht zu Hause zu fördern.

Inhaltsverzeichnis

Spielen und lernen gehören für Kinder untrennbar zusammen. Im freien Spiel erwerben sie viele grundlegende Fähigkeiten, die sie später als Erwachsener benötigen. Dennoch bemerken wir als Eltern manchmal, dass es unserem Kind helfen würde, es in gewissen Bereichen zu unterstützen.

Das geht am besten über ein Spiel, das viel Spaß macht. Denn wenn die Kleinen spielerisch lernen, werden neue Fertigkeiten ganz nebenbei erlernt oder vertieft. Wir haben Spielideen und Aktivitäten für verschiedene Altersstufen gesammelt, mit denen ihr euer Kind allein oder mit seinen Geschwistern zusammen zu Hause fördert:

Reime, Fingerspiele und Kniereiter (ab etwa 8 Monaten)

Um vor allem Kleinkinder beim Sprechenlernen zu unterstützen, eignen sich Reime, Fingerspiele und Kniereiter besonders gut. Klassiker wie „Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen“ oder „Hoppe, hoppe Reiter“ sind den meisten Eltern noch aus ihrer eigenen Kindheit bekannt. Es gibt auch weitere schöne Reiterspiele, bei dem das Kind auf den Schoß gesetzt wird und passend zum Spruch Bewegungen ausgeführt werden. Ein beliebter Kniereiter ist zum Beispiel „Schotterwagen“. Diesen und andere findet ihr hier:

VHS Braunschweig Sprachförderung Kniereiter

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Balancierweg (ab etwa zwei Jahren)

Balancieren ist gut für die Körperwahrnehmung und schult das Gleichgewicht. Wenn das Wetter mal nicht für den Besuch auf dem Spielplatz reicht, baut euch einfach mit Alltagsgegenständen einen Parcours zu Hause. Geeignet sind unter anderem Bettdecken, Luftmatratzen, Kissen und mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflaschen. Schön ist es auch, wenn ihr gemeinsam dazu eine Geschichte kreiert. So begebt ihr euch beispielsweise auf eine spannende Abenteuerreise und müsst dafür auf Steinen durch einen reißenden Fluss laufen, einen Berg erklimmen oder dürft nicht in die Lava fallen. Euer Kind wird diese Rollenspiele lieben!

Ratespiel „Was bin ich?“ (Je nach Schwierigkeitsgrad ab etwa drei oder sechs Jahren)

Bei diesem lustigen Spiel, das mit mehreren Kindern gespielt werden kann, wird besonders das logische Denken und das Sprachvermögen trainiert. Um loszulegen, braucht ihr nicht viel. Auf kleinen Post-its malt ihr Tiere auf. Dann klebt ihr auf die Stirn von jedem Mitspieler den kleinen Zettel. Dieser darf nicht sehen, welcher Vierbeiner darauf steht, aber die anderen schon. Jetzt müssen alle durch geschickte Ja/Nein-Fragen erraten, was sie sind. Die Fragen lauten zum Beispiel: „Bin ich groß?“ oder „Habe ich Flügel?“. Bei älteren Kindern darf das Tier aufgeschrieben werden. Dadurch üben sie gleich noch die Schreibweise. Neben Tieren könnt ihr auch Berufe oder Stars wählen. 

Das Spiel gibt es auch unter dem Namen „Hedbanz“ im Handel zu kaufen. Empfohlen ist dieses ab sechs Jahren.  

Feuer-Wasser-Luft (ab etwa vier Jahren)

Kindergartenkinder, aber auch Grundschüler toben sich bei „Feuer-Wasser-Luft“ richtig gut aus und trainieren ihre Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Hierfür lasst ihr eure Lieblingsmusik laufen und die Kids bewegen sich durch den Raum. Sobald die Musik angehalten wird, ruft ihr ein bestimmtes Kommando, bei dem die Kleinen eine Handlung ausführen sollen:  

     

      • Feuer: in eine Ecke des Raumes gehen

      • Wasser: aufs Sofa oder einen Stuhl klettern

      • Luft: flach auf dem Boden legen

      • Blitz: still stehen bleiben

    • Haus: mit den Händen ein Dach über dem Kopf formen

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    Adlerauge (ab vier Jahren)

    Schneidet Bilder aus Zeitschriften aus, die euer Kind kennt und die es draußen gibt. Dazu gehören zum Beispiel ein Kastanienbaum, ein Hund, eine Feder oder ein Haus. Die Motive klebt ihr dann auf Karton. Diese selbstgemachten Karten werden jetzt in der Familie verteilt. Dann macht ihr einen Wald- oder Parkspaziergang, auf dem ihr versucht die Objekte oder Lebewesen zu sehen, die auf den Karten abgebildet sind. Wer am Ende die meisten besitzt, hat gewonnen. Trainiert werden mit diesem Spiel unter anderem die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit. Tipp: „Adlerauge“ eignet sich auch gut auf einer Reise.

    Gewichte erkennen und ordnen (ab etwa fünf Jahren)

    Das Vergleichen von Gewichten eignet sich hervorragend, um die Sinneswahrnehmung zu fördern. In leere und blickdichte Behältnisse füllt ihr jeweils zweimal die gleichen Gegenstände. Diese unterscheiden sich von den übrigen durch ihr Gewicht. Hierfür geeignet sind zum Beispiel mit Acryl angemalte Marmeladengläser oder Plastikflaschen, Teedosen sowie Getränkekartons. Zum Füllen nehmt ihr Federn, Sand, Steine, Reis und andere Materialien. Jetzt darf euer Kind durch Hochheben herausfinden, welche zwei Behälter gleich viel wiegen und dementsprechend denselben Inhalt haben.

    Spuren im Sand oder Schnee laufen (ab sechs Jahren)

    Dieses Bewegungsspiel schult die Wahrnehmung und die Konzentration, da viele Informationen gleichzeitig verarbeitet und verschiedene Bewegungen koordiniert werden müssen. Euer Kind stellt sich in den Sand oder in den Schnee und schaut euch dabei immer an. Dann soll es versuchen, verschiedene Formen, Zahlen oder Buchstaben mit kleinen Schritten nach vorne, zur Seite oder nach hinten in den Boden zu laufen, zum Beispiel einen Kreis, ein Dreieck, eine Fünf oder ein „S“. Dabei bleibt es mit seinem Körper immer euch zugewandt.Spielideen, Pädagogische Spielideen, pädagogische Aktivitäten, Spiele für Kinder, Lernspiele, Förderung Kinder, Kind fördern

    Schnitzeljagd (ab sechs Jahren)

    Nahezu jedes Kind begeistert sich für eine Schnitzeljagd, die unter anderem Konzentrationsfähigkeit und die Problemlösekompetenz trainiert. Selbst ältere Kids spielen hier noch gerne mit. Zu Hause, draußen im Garten oder im Park werden zum Beispiel kleine Zettel mit Aufgaben versteckt. Diese muss euer Kind lösen, um zum Schatz zu kommen. Je nach Aufgabenstellung werden verschiedene Bereiche gefördert. Bei einem Quiz verbessert ihr das Allgemeinwissen oder erweitert das Fachwissen. Ihr könnt aber auch Motorikspiele, wie Eierlaufen oder auf einem Bein hüpfen, einbauen.

    Oberstes Gebot bei allen Spielen: Euer Kind soll Spaß haben, denn so lernt es am besten.

    Quellen:

    Spielesammlung von Jugendleitern für Jugendleiter, 2016 (Stand 01.01.2024)

    Das Portal für Erzieherinnen und Erzieher”, Westerman (Stand 01.01.2024)

    Bewegungsspiele für eine gesunde Entwicklung. Psychomotorische Aktivitäten für drinnen und Draußen zur Förderung kindlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten“, Constanze Grüger, Ökotopia Verlag, 104 Seiten, 13,50 Euro, ISBN 978-3936286007.

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