Kresse, Kräuter, Kletterbohnen: Spannende Pflanzideen und -experimente für Kinder

Im Frühling beobachten Kinder gerne, wie in der Natur alles wächst und gedeiht. Noch schöner ist es, wenn sie selbst etwas anpflanzen können. Wir haben die besten Ideen für die Fensterbank, den Balkon und den Garten für euch gesammelt.

Viele Kinder gärtnern gerne. Sie stecken zum Beispiel einen Apfelkern in die Erde, damit aus ihm ein Baum wächst. Leider funktioniert das selten. Dabei lernen Kinder so viel bei der Gartenarbeit. Sie erleben dabei, dass sie etwas bewirken und sehen, dass es Zeit braucht, bis aus einem kleinen Samenkorn eine Pflanze wächst. Aber es muss ja nicht gleich ein Apfelbaum sein. Jetzt im Frühling kann man viele Pflanzexperimente starten, die auch in einem kleinen Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank funktionieren.

Pflanzideen für die Fensterbank

Kresse auf Watte wachsen lassen

©Silvia Hartwig

Wenn ihr noch kleine oder ungeduldige Kinder habt, dann eignet sich Kresse* besonders gut, da die Samen schon nach zwei bis drei Tagen sprießen. Die Kleinen zupfen Watte zurecht und legen diese in einen Behälter. Darauf streuen sie die kleinen Körner, die dann gegossen und auf die Fensterbank gestellt werden. Nach ein paar Tagen schneiden sie die Kresse vorsichtig mit der Schere ab und legen sie auf das Brot oder streuen sie über die Pasta. Statt Watte eignet sich auch Küchenpapier, das zu lustigen Motiven zurechtgeschnitten werden kann.

Karotten oder Rote Bete nachziehen

©Silvia Hartwig

Hebt bei der Zubereitung eines Salats die Enden der Karotten auf und legt diese in einen Behälter mit Wasser, der immer gefüllt sein sollte. Die Karottenenden sollten aber aus dem Wasser herausschauen. Eure Kinder werden staunen, wenn nach ein paar Tagen das Grün erneut wächst. Am besten nehmt ihr für dieses Experiment Bio-Gemüse, denn das gesunde Karottengrün dürft ihr wie Petersilie essen. Ihr könnt die Enden aber auch in die Erde pflanzen und neue Möhren nachziehen. Neben Karotten eignet sich auch Rote Bete. Die jungen Blätter der Knolle haben eine hübsche Farbe und schmecken lecker im Salat.

Feuerbohnen im Glas keimen lassen

©Silvia Hartwig

Für dieses Experiment schnappen sich eure Kinder ein bisschen Klopapier, das dann zusammengeknüllt in ein leeres Glas gelegt wird. Nachdem sie das Papier dann gut befeuchtet haben, legen sie links und rechts je eine Feuerbohne* in das Glas. Nach acht bis 14 Tagen wachsen die Keimlinge.    

Feuerbohnen eignen sich auch für einen weiteren Versuch. Legt dafür eine Bohne in einen Blumentopf mit Erde. Dieser wird dann rechts in einen großen, leeren Karton gestellt, in den ihr links ein Loch schneidet. Der Karton sollte an den Seiten geschlossen sein, so dass das Licht nur durch das Loch scheinen kann. Ihr könnt auch mehrere Ebenen mit Löchern einbauen, mal links, mal rechts. Dann stellt ihr den präparierten Karton ans Fenster. So beobachtet ihr, wie sich die Pflanze während des Wachstums den Weg in Richtung des Lichts sucht. Statt Feuerbohnen ist es auch möglich, Samen der Kapuzinerkresse* zu verwenden. Die jungen Blätter und Blüten der Pflanze sind nicht nur schön, sondern auch essbar. Da sie aber Senfölglycoside enthalten, solltet ihr es mit dem Verzehr nicht übertreiben.

Pflanzideen für den Balkon oder den Garten

Kletterbohnen ranken lassen

Auf dem Balkon oder im Garten könnt ihr mit älteren Kindern von etwa Ende Mai bis Juli Kletterbohnen* säen. Da das Gemüse mehrere Meter in die Höhe wächst, benötigt es eine Rankhilfe, zum Beispiel eine Stange oder eine Schnur. Nach etwa 14 Tagen sieht man die ersten Keimlinge. Etwa zehn Wochen nach der Aussaat erntet ihr die Bohnen. Doch Vorsicht: Sie dürfen nicht roh gegessen werden!

Aus den Kletterbohnen baut ihr auch ein prima Tipi: An einem sonnigen, windgeschützten Platz einfach sechs bis sieben lange Stöcke mit einer Schnur kreisförmig miteinander verbinden, in die Erde drücken und unten jeweils fünf bis sechs Bohnen an jedem Ast säen. Diese wachsen dann nach oben und eure Kleinen haben einen selbstgemachten Unterschlupf. Da ihr dort das Mähen des Rasens nicht mehr möglich ist, empfiehlt es sich, vorher die Erde abzutragen.

Gänseblümchen aussäen

Für die einen ist es Unkraut, für Kinder sind es meist wunderschöne Blümchen, die gut duften und aus denen man einen schönen Kranz für den Kopf knotet: Wenn euch Gänseblümchen* gefallen, besorgt euch ein paar Samen. Eure Kids dürfen sie mit etwas Sand mischen und zwischen Mai und Juli im Garten über den gesamten Rasen verteilen. Nach etwa zwei bis drei Wochen beginnt das Pflänzchen zu sprießen, im nächsten Jahr blüht es dann auch. Eure Kinder werden dann beobachten, wie sich die Blüte am Abend schließt und am Vormittag wieder öffnet.

Sonnenblumen wachsen lassen

Auch Sonnenblumen* sind bei Kindern sehr beliebt. Die große Blume blüht nicht nur schön, sondern zieht auch Bienen an, die die Kids dann gespannt beobachten. Die Samen der Blume sät ihr an einem sehr sonnigen Standort nach den Eisheiligen im Garten oder in einem großen Topf auf dem Balkon. Ab März/Anfang April dürft ihr die Blumen auch im Haus vorziehen. Wenn die Blüten braun werden, ernten und trocknen eure Kinder die Sonnenblumenkerne. Entweder hebt ihr diese bis nächstes Jahr an einem dunklen Ort auf, um sie für eine erneute Aussaat zu verwenden oder ihr vernascht sie. 

Obst oder Gemüse anpflanzen

Wenn ihr nun Lust bekommen habt, noch mehr zu pflanzen, dann eignen sich für Kinder auch Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch sowie verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Cocktailtomaten, Snackgurken, Zuckerschoten, Mini-Paprika, Himbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren naschen eure Kleinen direkt von der Pflanze. Radieschen sind leicht zu kultivieren und weniger scharf, wenn ihr sie vor dem Essen schält. Obst oder Gemüse anzupflanzen, ist für eure Kinder sehr lehrreich. Ein weiterer Vorteil: Manche Kinder essen plötzlich Gemüse oder Obst, das sie vorher nicht angerührt haben.

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