Zu Beginn des Schuljahres ist die Motivation häufig noch groß. Doch schon nach wenigen Wochen schwindet diese bei vielen Schüler:innen zunehmend. Die Sonne scheint draußen, die Freunde wollen sich zum Spielen verabreden oder eine Runde Fernsehen. All das ist deutlich verlockender als die Hausaufgaben, die eigentlich noch zu machen sind. Denn Lust auf Hausaufgaben haben im Vergleich zum großen Alternativangebot nur die wenigsten. Doch was muss, das muss, oder?
Hausaufgaben – echter Zündstoff
Ein neues Kapitel beginnt. Die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag für die ganze Familie. Aus dem Kindergartenkind wird nun ein Schulkind. Es gilt neue Kinder kennen zu lernen und Freundschaften zu knüpfen. Lesen, schreiben, rechnen – all das lernen die Kinder nun in der Schule. Zur Schule gehört allerdings nicht nur das Lernen im Klassenverband. Auch die Hausaufgaben nach der Schule sind nun Teil des neuen Lebensabschnittes. Während diese in den ersten Schultagen noch für Begeisterung sorgen, können diese bereits einige Wochen später für ordentlich Zündstoff zwischen Eltern und Schulkind sorgen. Streitgespräche sind beinahe schon vorprogrammiert und werden in den höheren Klassen durch Diskussionen über die Notwendigkeit des Lernens für die nächste Arbeit ergänzt. Je häufiger solche Konflikte entstehen, desto stärker wirken sich diese auf das gesamte Familienbild aus. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das Erledigen der Hausaufgaben angenehmerer zu gestalten.
Den Zeitpunkt richtig wählen.
Kommen die Kinder von der Schule nach Hause ist häufig die erste Frage „Was gibt es zu essen“? Denn nach der Schule hat der Nachwuchs erst einmal Hunger. Dabei dient das Essen nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern auch dem Abschalten. Die Schule war anstrengend, der Kopf braucht einen Moment Pause. Während die einen nach dem Essen wieder voller Energie sind und direkt mit den Hausaufgaben loslegen wollen und können, brauchen andere Schüler:innen etwas länger. Bestehen Eltern darauf, dass die Hausaufgaben sofort gemacht werden müssen, hat das unmittelbares Streitpotenzial.
Tipp: Eine Probephase. Lass dein Kind zwei Wochen lang selbst entscheiden, wann es die Hausaufgaben machen möchte. Ob unmittelbar nach dem Nachhausekommen, nach dem Essen oder nach einer Spielpause am Nachmittag. Gehen die Hausaufgaben vielleicht leichter von der Hand, wenn das Kind erst einmal eine Runde mit den Geschwistern gespielt hat? Versuche gemeinsam mit deinem Kind herauszufinden, wann die individuell beste Zeit ist, um konzentriert die Hausaufgaben machen zu können.
Eine schöne Lernumgebung
Die Lernumgebung bei den Hausaufgaben ist nicht zu unterschätzen. Streiten im gleichen Zimmer die Geschwister, laufen im Hintergrund die Nachrichten oder telefonieren die Eltern zeitgleich im Raum, fällt es Kindern verständlicherweise schwer sich zu konzentrieren. Schulkinder sollten daher einen Ort haben, an dem sie sich für die Hausaufgaben zurückziehen und in Ruhe lernen können.
Das kann der Küchentisch genauso gut wie der Schreibtisch im Kinderzimmer sein. Gerade wenn Kinder nicht allzu gerne für die Schule lernen, sollte der Lernort wenig Ablenkung bieten. Befindet sich auf dem Schreibtisch zeitgleich zu den Hausaufgaben auch noch das angefangene Lego-Bauwerk, fällt es schwer mit den Gedanken bei den Hausaufgaben zu bleiben. Wichtig ist auch, dass das Kind alle Arbeitsmaterialien griffbereit hat. Muss es erst noch einmal den Raum wechseln, um die Buntstifte, das Lineal oder Buch zu holen, kann unterwegs die Motivation schnell verloren gehen.
Tipp: Standortwechsel ausprobieren. Auch wenn im Kinderzimmer der tolle neue Schreibtisch steht, kann es sein, dass das Spielzeug im gleichen Raum einfach zu verführerisch ist. Hier lohnt sich ein Wechsel an den Wohnzimmer- oder Küchentisch. Ebenso gut können, gerade im Sommer, die Hausaufgaben auch im Garten oder auf dem Balkon erledigt werden. Hier gilt es ausprobieren: Wo fühlt mein Kind sich wohl und kann gut lernen?
Lob tut gut!
Gerade in der Grundschulzeit werden die Eltern oftmals noch als Unterstützung bei den Hausaufgaben benötigt. Doch auch wenn das Kind keine aktive Hilfe braucht, ist es nicht schlecht, wenn sich Eltern zumindest zeitweise dazu setzen. So behalten diese einen Überblick, über das, was gerade gelernt wird. Zeitgleich können Eltern das junge Schulkind mit Lob und Anerkennung unterstützen. So wird die Motivation hochgehalten. Gelobt werden sollte dabei allerdings nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg hin zum Ziel. Anerkennende Worte wie: „Toll, wie du dich anstrengst!“, „Das war aber schwer! Sehr gut, wie du das gelöst hast!“ oder „Ich sehe, wie sehr du dich konzentrierst“, tun der Kinderseele gut.
Vorsicht mit dem Radierer
In den ersten Grundschultagen stehen häufig Schwungübungen auf dem Programm. Was für Erwachsene leicht aussieht, kann für die Kinderhand eine Herausforderung sein. Ist der Kreis nicht ordentlich rund oder die Ideallinie nicht genau getroffen, neigen Eltern dazu unmittelbar den Radierer anzusetzen. Selbstverständlich sollen sich die Kinder eine saubere Handschrift erarbeiten, dennoch ist hier Vorsicht geboten. Wird zu oft radiert, entsteht beim Kind rasch der Eindruck „ich kann es nicht!“. Auch hier gilt wieder, der Weg ist das Ziel! Strengt sich das Kind beim Versuch die Kreise nachzumalen an und dennoch will es nicht so richtig gelingen, ist es dennoch wichtig die Anstrengung zu loben und nicht direkt den Radiergummi anzusetzen. So bleibt das Kind motiviert weiter Kreise zu üben, wodurch sich sicher schon bald auch eine Verbesserung des Ergebnisses einstellt.
Das Beste kommt zum Schluss? Nein!
Jedes Kind lernt unterschiedlich und hat andere Präferenzen. Der eine mag lieber Deutsch, der andere lieber Mathe. Das ist auch absolut okay. Wenn es um die Hausaufgaben geht, macht es Sinn zuerst die Hausaufgaben im Lieblingsfach zu erledigen. Da dies häufig leichter fällt als die anderen Fächer, stellt sich auch schnell Erfolg ein. Das wirkt sich natürlich auch auf die Motivation aus. Das „Beste zum Schluss“ gilt vielleicht fürs Essen, nicht jedoch für die Hausaufgaben. Werden oder sollen erst die Hausaufgaben in den unliebsamen Fächern erledigt werden, schwindet schnell die Lust.
Pausen einplanen
Manchmal raucht einfach der Kopf. Ob bei den Hausaufgaben oder beim Lernen für eine Arbeit, wenn die Konzentration weg ist, geht einfach überhaupt nichts mehr voran. Parolen wie: „Jetzt streng dich doch nochmal an!“, haben in solch einer Situation überhaupt keinen Zweck und sorgen lediglich für Frustration. Viel besser ist es stattdessen eine kurze Pause einzulegen. Verschnaufen, vielleicht sogar zehn bis fünfzehn Minuten draußen Luft schnappen und frisch in den Hausaufgaben-Endspurt gehen.
Zeit visualisieren
Kinder haben kein Gefühl für Zeit. Mit Aussagen wie „Noch fünf Minuten“, können sie wenig anfangen. Damit sich Hausaufgaben nicht unnötig in die Länge ziehen, kann eine Sanduhr eine echte Hilfe sein. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und Zeitspannen. So kann beispielsweise die Pausenzeit eingestellt werden. Aus den öden Rechenaufgaben kann ein kleiner Blitz-Rechenwettbewerb werden. Die Aufgaben noch vor der Sanduhr fertigzurechnen kann einen ganz neuen Anreiz schaffen.
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