Schminken und Rasieren: Der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch mit der Tochter 

Wenn Kinder in die Pubertät kommen, verändert sich auch ihr Körper. Plötzlich werden Körperhaare sichtbar und vielleicht kommt der Wunsch auf, sich zu rasieren und zu schminken. Ab wann sollten Eltern mit ihren Teenager-Töchtern über diese Themen sprechen? 

Gerade noch hat euer Mädchen mit seinen Lieblingsspielzeugen gespielt, dann sind plötzlich Barbies und Kuscheltiere „Babykram“ und werden aussortiert. Nicht nur das Wesen ändert sich in der Pubertät, sondern auch der Körper. Plötzlich wachsen Härchen an den Beinen, unter den Armen und in der Intimregion. Das äußere Erscheinungsbild ist plötzlich sehr wichtig, denn in der Pubertät entdecken sie ihre Weiblichkeit.  

Diese versuchen sie mit Kleidung, aber auch durch Make-up und das Entfernen von Körperhaaren zu unterstreichen. Spätestens wenn die eigene Tochter sich plötzlich schminken oder rasieren möchte, wird Eltern bewusst, dass ihr kleines Mädchen nun langsam erwachsen wird. Da sich die meisten Kinder während der Pubertät unsicher in ihrem sich verändernden Körper fühlen, ist es wichtig, einfühlsam über das Rasieren und Schminken zu sprechen und den richtigen Zeitpunkt dafür auszuwählen.  

Positives Selbstbild fördern 

Tochter, Teenager, Teenager-Tochter, Teenie, Mädchen, Gespräch, PubertätWenn euer Mädchen plötzlich Körperhaare entwickelt und euch die Behaarung auffällt, verkneift euch unüberlegte Kommentare. Diese könnten eure Tochter beschämen und sie dazu bringen, sich die Haare spontan zu entfernen, ohne dass sie diese Absicht hatte. Vielmehr solltet ihr ein positives Selbstbild fördern und erklären, dass Körperhaare normal sind. Schließlich gibt es keinen Zwang, sich als Mädchen oder Frau zu rasieren. Mittlerweile gab es auch schon einige prominente Frauen, die sich unrasiert in der Öffentlichkeit präsentiert haben, zum Beispiel Lourdes Leon, die Tochter von Madonna.  

Andererseits gibt es auch Mädchen, die sich an den Haaren stören und sich gerne rasieren möchten. Je nachdem wie alt euer Kind ist, findet ihr das vielleicht noch zu früh. Aber bedenkt, dass sich eure Tochter selbst wohl in ihrer Haut fühlen sollte. Verbote führen gegebenenfalls dazu, dass manche Mädels auch bei großer Sommerhitze lange Hosen tragen und nicht schwimmen gehen möchten.  

Verletzungsgefahr vermeiden und Allergien vorbeugen 

Vor allem introvertierte Kinder, die nicht so viel über sich selbst erzählen, kaufen sich manchmal mit ihrem Taschengeld die benötigten Utensilien selbst und rasieren sich heimlich. Als Digital Natives schauen die Kids im Internet, wie das Rasieren funktioniert. Je nachdem wie alt das Kind ist, besteht hierbei jedoch Verletzungsgefahr. Wenn statt der Rasierklingen zu Peelingcremes oder Wachs gegriffen wird, kann es auf der noch empfindlichen Haut zu allergischen Reaktionen kommen.  

Daher wäre es gut, rechtzeitig über das Thema zu sprechen, wenn sich euer Teenager bereits selbst damit beschäftigt. Im Optimalfall redet euer Mädchen von selbst darüber. Allerdings ist es manchen auch peinlich über die Veränderung ihres Körpers mit den Eltern zu sprechen. Dann versucht das Thema selbst anzustoßen.  

Auf Zeichen achten und aktiv zuhören 

Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann ein Gespräch über das Entfernen der Haare Sinn macht, beobachtet euer Kind genau. Spielt das Aussehen plötzlich eine große Rolle? Muss zum Beispiel die Frisur neuerdings immer perfekt sitzen? Werden Videos zum Thema geschaut? Sind Freundinnen vielleicht schon rasiert? Dann versucht behutsam über die Körperbehaarung zu sprechen. So habt ihr die Möglichkeit, eurem Mädchen bei Bedarf mit Tipps zur richtigen Haarentfernung zur Seite zu stehen oder es darin zu bestärken, die Körperhaare selbstbewusst zu akzeptieren. 

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Sprecht zum Beispiel allgemein über die Veränderung des Körpers in der Pubertät. Erzählt als Mutter über eure eigenen Erfahrungen und Gefühle, als ihr im selben Alter wart. Damit ein solches Gespräch geführt werden kann, ist es bedeutsam, dass in eurer Familie eine offene Gesprächskultur gepflegt wird. Eure Tochter sollte sich sicher fühlen, mit euch über diese Themen zu sprechen. Hilfreich ist es, euch immer wieder ohne Ablenkungen Zeit für euer pubertierendes Kind zu nehmen, wenn dieses in Gesprächslaune ist. Euer Mädchen sollte merken, dass es ernst genommen wird. Hierbei unterstützen euch die Methoden des aktiven Zuhörens

Wie ihr mit eurem Teenager im Gespräch bleiben könnt, behandeln wir in diesem Artikel.

Offene Kommunikation statt Verbote 

Ein Streitthema zwischen Töchtern und Eltern ist häufig auch das Tragen von Make-up. Die meisten Jugendlichen möchten sich einfach von ihren Eltern abgrenzen und so aussehen wie Freundinnen oder Promis, die sie auf Social Media sehen. Wenn aber schon bei Elf- oder Zwölfjährigen der Wunsch aufkommt, sich im Alltag zu schminken, finden das viele Eltern zu früh. Doch strikte Verbote führen oft dazu, dass sich der Teenager eventuell heimlich schminkt, notfalls auf der Schultoilette. Überlegt welche elterliche Sorge dahintersteckt.  

Fragt ihr euch, was die Familie oder die Nachbarn denken? Macht euch das veränderte Aussehen zu schaffen, weil euch nun noch bewusster wird, wie groß euer Mädchen schon ist? Oder habt ihr die Sorge, dass es vorschnell seine Sexualität ausleben wird? Die meisten dieser Bedenken sind unbegründet. Ihr schafft es höchstens das Schminken herauszögern, aber nicht ganz zu verhindern. Zudem schadet es niemanden.  

Über gesellschaftliche Ideale sprechen 

Dennoch solltet ihr mit eurer Tochter darüber reden, dass Make-up Mädchen reifer aussehen lässt und ihr Selbstbewusstsein stärken. Sprecht nochmal darüber, dass nur sie selbst über ihren Körper entscheidet und ihr als Eltern immer Ansprechpartner seid. Daneben solltet ihr herausfinden, warum das Schminken so eine hohe Priorität hat. Möchte sich eure Tochter selbst schminken oder geht es vom Freundeskreis aus? Manche möchten auch einfach störende Pickel abdecken.  

Unterhaltet euch auch über gesellschaftliche Ideale, die vor allem in Zeiten von Social Media präsent sind. Euer Mädchen sollte wissen, dass auch Promis und Influencer nicht immer perfekt aussehen und das innere Werte eine größere Rolle spielen. Hier ist es hilfreich, Fotos auf Social Media anzuschauen, die verdeutlichen, wie dort getrickst wird. Wichtig ist es auch, als Mutter ein gutes Vorbild zu sein und nicht zu großen Wert auf Äußerlichkeiten zu legen. Wenn Mütter zum Beispiel das Haus immer nur mit Make-up verlassen, fällt das auch den Kindern auf.  

Zu dickes Auftragen von Make-up: Alles nur eine Phase 

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Manchmal ist es den Eltern auch ein Dorn im Auge, wenn zu viel Make-up aufgetragen wird. Vielleicht einigt ihr euch zu Beginn darauf, in der Schule kein oder nur dezentes Make-up zu verwenden. Mehr aufgetragen werden darf dann außerhalb der Schule oder zu besonderen Anlässen, zum Beispiel auf einer Geburtstagsparty. Gerade in der Pubertät ist es wichtig, dass man miteinander redet und gemeinsam eine Lösung oder einen Kompromiss findet. 

Sollte das nicht möglich sein, dann macht euch keine Sorgen, denn die Phase des starken Schminkens geht normalerweise von allein vorbei und irgendwann muss man akzeptieren, dass die Kinder über ihr Aussehen selbst entscheiden. Bei den ersten Versuchen ist es normal, dass die Augen aussehen wie Spinnenbeine. Vielleicht gebt ihr als Mutter ein paar Schminktipps weiter. Dadurch könnt ihr auf die Qualität der Produkte achten. Vergesst auch nicht, an geeignete Utensilien zum Abschminken zu denken, damit die noch junge Haut sich über Nacht erholt.  

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