Die erste Nacht bei den Großeltern – für viele Kinder ist das ein aufregendes Abenteuer. Und natürlich auch eine wunderbare Möglichkeit, ihre Beziehung zu Oma und Opa zu stärken und wertvolle Erinnerungen zu schaffen. Auch die Eltern können sich auf viele entspannte Stunden, einen freien Abend zum Ausgehen und auf langersehnte Pärchenzeit freuen. Doch die erste Auswärtsübernachtung kann auch eine Herausforderung sein: Zwischen Aufregung und Heimweh gibt es einiges zu beachten. Mit diesen 5 Tipps wird das erste Wochenende bei Oma und Opa für alle ein voller Erfolg:
Klar kommunizieren:
Bevor es ins große Übernachtungs-Abenteuer geht, solltet ihr mit den Großeltern alles Wichtige besprechen. Zunächst einmal ist da natürlich die Frage, ob die Großeltern sich die Übernachtung zutrauen. Je mehr Zeit Oma und Opa in der Vergangenheit mit den lieben Kleinen verbracht haben, desto besser können sie einschätzen, was an einem gemeinsamen Wochenende auf die zukommt. Sind sie sich sicher, die Aufgabe zu meistern, solltet ihr auch Details besprechen: Hat euer Kind besondere Gewohnheiten, die ihm Sicherheit im Alltag geben? Was isst es gern, und welche Lebensmittel kann es so gar nicht leiden? Gibt es vielleicht ein bestimmtes Buch, dass euer Liebling gern zum Einschlafen vorgelesen bekommt? Je mehr Oma und Opa wissen, desto besser können sie reagieren, falls mal etwas nicht 100% glatt läuft.
Vertrautheit schaffen:
Auch mit euerem Kind solltet ihr im Vorfeld über die anstehende Übernachtung reden. Erzählt eurem kleinen Schatz, was ihn erwartet und worauf er sich freuen kann. Betont gern, wie viel Spaß es machen wird, Zeit mit den Großeltern zu verbringen. Nehmt euch im Vorfeld Zeit und erzählt eurem Kind Geschichten aus eurer eigenen Kindheit. Wie war es, als Mama oder Papa klein waren und noch mit Oma und Opa gelebt haben? Teilt eure schönsten Erinnerungen und lustigsten Kindheits-Storys. Für euer Kind stärken solche Familiengeschichten das Gefühl der Vertrautheit.
Am besten ist es natürlich, wenn euer Kind das Zuhause der Großeltern bereits gut kennt. So wird es sich dort ganz schnell wie zuhause fühlen. Falls es noch nicht häufig zu Besuch war, könnt ihr das vor der Übernachtung nachholen, damit der zukünftige Nachtgast sich mit der Umgebung vertraut machen und eventuelle Ängste abbauen kann.
Ein perfektes Alter für das erste Wochenende mit Oma und Opa gibt es übrigens nicht. Alles hängt davon ab, wie eng die Beziehung zwischen den Kleinen und den Großeltern ist, und ob alle sich für diesen Schritt bereit fühlen.
Rituale beibehalten:
Gerade für kleinere Kids sind Rituale besonders wichtig, denn sie geben Halt und Sicherheit. Natürlich kennen Mama und Papa ihren kleinen Liebling in- und auswendig und wissen genau, worauf es im Alltag ankommt. Neben dem Einschlafritual und Essgewohnheiten gibt es bestimmt auch viele kleine Dinge, die eurem Kind besonders wichtig sind. Manche Kinder wollen unbedingt mit zwei Gabeln essen, andere möchten nur nach dem Baden gekämmt werden oder müssen bei Ausflügen immer ihren Lieblingsrucksack dabeihaben.
Bittet die Großeltern, die gewohnten Rituale so gut es geht beizubehalten. So fühlt euer Kind sich auch in eurer Abwesenheit geborgen. Natürlich solltet ihr daran denken, das Lieblingskuscheltier, die Kuscheldecke oder den Lieblings-Schlafanzug mitzugeben. Nachfolgend findet ihr einen Vorschlag, was ihr für das Wochenende bei Oma und Opa alles einpacken könnt.
Eure Packliste für das Wochenende bei Oma und Opa:
Für das Wohlbefinden:
- genug Wechselkleidung
- Lieblings-Schlafanzug + Wechsel-Schlafanzug
- Lieblingsgegenstand (Kuscheltier, Puppe, Schnuffeltuch etc.)
- Zahnbürste und Lieblingszahnpasta
- Ausreichend Windeln + Pflegetücher, falls notwendig
- Decke, Kissen oder Schlafsack von Zuhause, um den Schlaf so angenehm wie möglich zu gestalten.
- Lieblingsbuch bzw. Einschlafhilfe
- Weiteres Spielzeug / Spiele gegen Langeweile
Für den Notfall:
- Wichtige Telefonnummern, Notfallkontakte und Versicherungsdetails.
- Gesundheitskarte des Kindes
- Kopie eines Ausweisdokuments, falls vorhanden
- Notfall-Medikamente (Ibusaft, Zäpfchen, Kinderpflaster)
In Kontakt bleiben:
Viele Eltern nutzen das freie Wochenende, um etwas Besonderes zu unternehmen. Trotzdem solltet ihr für die Großeltern stets erreichbar sein. Vielleicht haben Oma und Opa Fragen, oder das Heimweh ist am Ende doch zu groß. Kommuniziert daher genau, wie und wann ihr erreichbar seid. Das gilt auch andersherum, denn vielleicht wollt ihr euch zwischendurch nach dem Wohlbefinden eures kleinen Lieblings erkundigen. Im besten Fall sprecht ihr auch über einen Notfallplan, falls etwas passiert. So wissen Oma und Opa, was im Falle eines Falls zu tun ist – und machen sich weniger Sorgen.
Ausnahmen erlauben:
Oma und Opa geben sich sicher die größte Mühe, um Rituale beizubehalten und dem Enkelkind ein gutes, sicheres Gefühl zu vermitteln. Doch oft herrschen bei den Großeltern eben etwas andere Regeln als zuhause. Es ist kein Geheimnis: Oma und Opa verwöhnen gern. Ob die extra Kugel Eis, ein Geschenk ganz ohne Anlass oder etwas mehr Trickfilm-Zeit: Als Eltern solltet ihr in dieser Hinsicht auch mal Fünfe gerade sein lassen. Denn schließlich soll das Wochenende bei Oma und Opa für die Kleinen ein unvergessliches Highlight sein!
Manchmal sind die Großeltern leider nicht zur Stelle, um Eltern hin und wieder etwas Freiraum zu verschaffen. Wie ihr euch in eurem Umfeld ein starkes Netzwerk schafft und euch gegenseitig unterstützt, erfahrt ihr in diesem Artikel.