Das zweite Lebensjahr: Aktuelle Entwicklung und spielerische Förderung

Zwischen dem ersten und zweiten Geburtstag bleibt ihr als Eltern immer viel in Bewegung, denn euer Schatz ist in diesem Alter sehr aktiv. Geeignete Spiele unterstützen seine Entwicklung und machen zudem Eltern und Kindern Spaß. Wie ihr euren Nachwuchs fördern könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Laufen, sprechen, hüpfen: Mit dem ersten Geburtstag wird aus eurem Baby schon ein Kleinkind und damit zu einem echten Wirbelwind. Spielzeuge werden jetzt richtig interessant, aber hier gilt „weniger ist mehr“. Vermeidet eine Überstimulation und bietet dagegen ausgewählte Spielsachen an.

Geeignet sind Tiere zum Hinterherziehen, Bälle, Becher, Bauklötze, Musikeier, einfache Puzzles, Bücher, Puppen, eine Motorikschleife*, ein Fädelspiel* oder Gegenstände aus dem Haushalt. Zum ersten Basteln sind Knete, dicke Stifte und Fingerfarbe super. Die Entwicklung in diesem Alter fördert ihr am besten, indem ihr viel mit eurem Schatz sprecht und gemeinsam spielt.

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Motorische Entwicklung

Zwischen dem neunten und 15. Monat unternimmt euer Nachwuchs die ersten Gehversuche. Hierfür braucht er verschiedene körperliche Fähigkeiten wie Beweglichkeit, Muskelkraft, Verlagerung des Körperschwerpunktes und das Halten des Gleichgewichts. Außerdem muss euer Kleines seine Sinne koordinieren. Also keine leichte Aufgabe! Dennoch sind die meisten Kleininder mutig und trainieren unentwegt das Laufen, auch wenn sie dabei immer wieder fallen. Aber bald klappt das Laufen mühelos und irgendwann wird euer Wirbelwind sogar rückwärtslaufen und rennen.

Außerdem erlangt euer Schatz die Fähigkeit des Treppensteigens im Nachstellschritt. Zur großen Überraschung vieler Eltern beginnen die Kleinen nun auch zu klettern. Kurz weggesehen, stehen sie plötzlich auf einem Karton oder dem umgedrehten Wäschekorb. Dadurch lernen sie das Zimmer aus einem anderen Blickwinkel kennen und das fördert die Raumwahrnehmung.

Im Laufe des zweiten Lebensjahres lernt euer Sprössling zudem noch weitere motorische Fertigkeiten, darunter das Aufreihen von Gegenständen, das Drücken und Ziehen von Spielsachen, das Rollen und ungezielte Werfen eines Balls, das Hineinsteigen in Gegenstände wie Kartons und das Balancieren, zum Beispiel über Bordsteinkanten. Ab etwa 16 Monaten können die Kleinen auch endlich mit beiden Beinen in eine Pfütze hüpfen.

Spielideen, um die Motorik zu fördern

Da den Kleinen das Laufen nun sehr viel Spaß macht, seid ihr in der Natur gut aufgehoben. Schiebe- oder Nachziehtiere sind dabei eine schöne Begleitung, später auch ein Puppenwagen oder ein Bobbycar. Der Aufenthalt im Freien fördert nicht nur die Motorik, sondern regt auch die Sinne an.

Die Grobmotorik unterstützt ihr auch durch Ballspiele. Am besten spielt ihr mit einem weichen Ball. Auch beim Tanzen haben die Kleinen große Freude. Bewegt euch doch zusammen mal zum Lied „Schmetterling, du kleines Ding“. Dabei trainieren die kleinen Tänzer nicht nur ihre Motorik, sondern toben sich auch richtig gut aus.

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Um die Feinmotorik zu unterstützen, ist malen sinnvoll. Am Anfang eignet sich eine Malmatte mit Wasserstift*, später dicke Stifte und Papier. Malt doch zusammen mal einen großen Karton an. Das geht auch prima mit Fingerfarbe.

Dein Kind spielt auch gerne mit Stapeltürmen. Zusammen könnt ihr einen hohen Turm bauen. Das Stapeln trainiert die feinmotorischen Fähigkeiten und das räumliche Denken. Auch das Spielen mit Sand oder Wasser fördert die Feinmotorik sowie die Wahrnehmung eures Schatzes. Füllt zusammen die Sandförmchen oder lasst euer Kleinkind mit Wasser matschen. Wenn euer Dreikäsehoch keine Allergie hat, freut er sich draußen auch über einen Wäschekorb voller Heu.

Sprachliche Entwicklung

Der Wortschatz erweitert sich, dein Sprössling versteht schon mehr als er spricht. Am Anfang sagt er hauptsächlich einzelne Wörter und imitiert Tierlaute, später kommen dann Zweiwortsätze hinzu. Viele Kleinkinder benutzen aber am Anfang noch Oberbegriffe für alle Dinge, die bestimmte Merkmale miteinander verbinden. Das kann zum Beispiel „wau wau“ sein für alle Tiere. Außerdem vereinfachen sie die Wörter meist noch und sagen zum Beispiel „Nane“ statt Banane.

Mit etwa eineinhalb Jahren nennt euer Kleinkind sich vermutlich beim Namen und spricht von sich in der dritten Person. Genau wie die motorische Entwicklung ist die sprachliche sehr individuell. Mit 18 Monaten sprechen manche erst sechs Wörter, andere dagegen schon 40. Am Ende des zweiten Lebensjahres sollte euer Kind aber etwa 50 Wörter sprechen können.

Spielideen, um die Sprachentwicklung zu fördern

Um das Sprechenlernen zu fördern, sprecht viel miteinander und schaut euch regelmäßig Bücher an. Besonders geeignet sind welche mit richtigen Fotos. Auch singen mit den dazu passenden Bewegungen mögen die Kleinen gerne. Das Lied „Die Räder vom Bus“ oder „Aramsamsam“ ist bei den meisten Kids beliebt.

Außerdem sind „so-tun-als-ob“-Spiele super, um den Wortschatz zu erweitern. Hierbei ahmen die Kids Erwachsene bei verschiedenen Handlungen nach. Schnappt euch das Spielzeugtelefon oder irgendeinen anderen Gegenstand und telefoniert miteinander. Eure Kleinen werden vor Vergnügen quietschen!

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Kognitive und emotionale Entwicklung

Ab dem zweiten Lebensjahr beginnen Kinder eine innere Vorstellung von ihrer Umgebung zu entwickeln. Deswegen verstecken sie jetzt gerne alle möglichen Dinge. Mit ungefähr anderthalb Jahren bekommt euer Sprössling zudem allmählich die Erkenntnis, dass Gegenstände Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufweisen. Daher sammelt es vielleicht gerne verschiedene Materialien und vergleicht sie miteinander in Bezug auf Oberflächenbeschaffenheit und Gewicht.

Das Gedächtnis deines Kindes entwickelt sich ebenfalls weiter. Es erinnert sich nicht nur an Personen, sondern auch an Orte. So kennt es zum Beispiel bald den Weg zum Spielplatz oder zum Bäcker. Im Laufe des zweiten Lebensjahres lernt euer Kind auch, zweigeteilte Anweisungen zu verstehen, zum Beispiel „leg den Ball weg und setz dich hin“. Die meisten Kids in diesem Alter spielen entweder allein oder mit ihren Eltern. Erst allmählich beginnen sie sich mit anderen Kindern zu beschäftigen.

Spielideen, um die kognitive und emotionale Entwicklung zu fördern

Dein Kind räumt jetzt gerne Schubladen oder Kisten ein- und aus. Daher freut es sich über eine eigene „Schatztruhe“. Nehmt hierfür einfach einen Karton und füllt diesen mit ein paar unterschiedlichen Gegenständen, die die Sinne eures Kindes anregen, wie zum Beispiel ein Sieb, ein Holzlöffel oder Luftpolsterfolie. Auch ein Lavendelsäckchen zum Riechen macht Spaß, allerdings müsst ihr dabeibleiben, damit nichts im Mund landet.

Dein Kleinkind kann zudem erste Puzzles* lösen und mit Sortierspielen* umgehen. Sie unterstützen das Verständnis für Formen und Farben. Außerdem schulen sie die Feinmotorik und die Hand-Augen-Koordination. Am besten setzt ihr euch zusammen auf einen Teppich und probiert diese Spiele beim ersten Mal gemeinsam aus.

Außerdem will dein Nachwuchs nun vieles allein machen. Als Eltern solltet ihr die beginnende Selbständigkeit unterstützen, auch wenn das manchmal viel Geduld erfordert. Lasst euren Schatz ruhig mal allein den Löffel halten, um Jogurt zu essen. Das wird zwar eine Sauerei geben, aber es unterstützt die Hand-Mund-Koordination. Wenn ihr putzt, gebt ihm ruhig auch einen sauberen Lappen, er wird sich darüber freuen und euer Handeln nachahmen. Euer Kind fühlt sich gebraucht und das stärkt sein Selbstbewusstsein.

Quellen:

“Bewegungsentwicklung & Sprache bei Kindern von 0 – 3 Jahren “, Nicola Böcker, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (aufgerufen am 25.1.24)

“Die Sprachentwicklung im Überblick”, LogopädieDIALOG (aufgerufen am 26.1.24)

“Die geistige Entwicklung des Kindes” , Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (aufgerufen am 31.1.24)

“Sprechen lernen”, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (aufgerufen am 1.2.24)

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