„Ich möchte heute zuhause bleiben!“ – So geht dein Kind gerne zur Kita

Der Morgen beginnt schon hektisch. Draußen ist es noch dunkel und dein Schatz hat wenig Lust aufzustehen. Doch die Zeit zwingt euch ein wenig zur Eile, denn du musst zur Arbeit. Auf dem Weg dorthin bringst du dein Kind noch in die Kita. Doch bereits beim Öffnen der Autotür fällt der Satz, bei dem alle Eltern zusammenzucken: „Ich will nicht in die Kita, ich will heute zuhause bleiben!“. Doch wie gehen Eltern am besten mit dieser Situation um? Wir zeigen dir einige Tipps, damit sich dein Kind zukünftig auf die Kita freut.

Die Gründe verstehen

Es kann viele Gründe geben, weshalb dein Kind heute nicht in die Kita gehen möchten. Diese zu identifizieren und zu verstehen ist wichtig, um dein Kind besser unterstützen zu können. Vor allem dann, wenn es öfter vorkommt, dass dein Kind nicht in den Kindergarten gehen möchte oder deshalb vielleicht sogar bereits am Vorabend weint. Dann solltest du unbedingt das Gespräch mit den Erzieher:innen suchen. Sie erleben dein Kind und können dir eine hilfreiche Rückmeldung geben, wie es deinem Kind im Kindergarten-Alltag ergeht.

Gründe, weshalb dein Kind heute nicht in die Kita gehen möchte, können je nach Alter unterschiedlich sein. Ist die Eingewöhnung vielleicht etwas kurz gewesen oder lief nicht ganz optimal, kann die Begeisterung für die Kita schnell schwinden. Fehlende Freund:innen, Streit mit ihnen oder vielleicht sogar Angst vor einem anderen Kind können der Ursprung dafür sein, weshalb dein Kind nicht gerne in die Kita geht. Doch nicht nur die jüngeren Kindergartenkinder möchten sich an der Kita-Tür manchmal nicht mehr verabschieden. Das passiert auch den Vorschulkindern. Gerade im letzten Kita-Jahr wären viele Vorschulkinder gerne bereits einen Schritt weiter und freuen sich so sehr auf die Grundschule, dass sie keine Lust mehr haben im Kindergarten zu spielen.

Eine feste Morgenroutine

Hektik und Stress am Morgen, kann auch Kindern schnell die Laune verhageln. Für einen entspannteren Start in den Tag kann eine Morgenroutine hilfreich sein. Feste Abläufe und Strukturen schaffen für alle Familienmitglieder Orientierung. Das gemeinsame Packen der Kita Tasche oder der Brotdose kann ein festes Ritual am Morgen sein, um dein Kind auf die Kita vorzubereiten. 

Das Kind mit einbeziehen

Niemand lässt sich gerne überrumpeln. Auch dein Kind nicht! Kinder wollen wahr- und ernstgenommen werden. Versuche daher am besten schon am Abend vorher gemeinsam mit deinem Kind den nächsten Tag zu besprechen. Was liegt an? Worauf können wir uns morgen freuen? Oftmals neigen Menschen dazu eher die negativen Aspekte zu sehen, wodurch schon im Vorfeld Sorgen und Ängste entstehen können. Sprecht daher vor allem  die schönen Dinge an, die der Tag morgen bringt. Gibt es  vielleicht leckere Himbeeren in der Frühstücksdose? Fahrt ihr mit dem Laufrad in die Kita? Geht es nachmittags auf einen Spielplatz oder geht es heute zum Sport?  

Vielleicht könnt ihr eure Pläne sogar mit einem Tages-/Wochenplan visualisieren. So sieht dein Kind bereits am Abend vorher, was am nächsten Tag anliegt und kann sich besser darauf einstellen.

Eine Beispiel, wie so ein Tages-/Wochenplan aussehen kann, findet ihr hier zum Download: Tages-/Wochenplan

Freundschaften knüpfen

Wer an seine eigene Kita-Zeit zurückdenkt, der erinnert sich sicherlich auch an den oder die eine:n bestimmte:n Kindergarten-Freund:in. Doch nicht immer entstehen sofort Freundschaften. Du kannst jedoch aktiv dazu beitragen, damit es deinem Kind leichter fällt Freundschaften zu knüpfen.

Folgende Fragen können helfen herauszufinden, wen dein Kind sympathisch findet und mit wem es vielleicht gerne mehr Kontakt hätte:

      • Wer hat heute beim Frühstück neben dir gesessen?

      • Was hast du heute gespielt? Hat ein anderes Kind mit dir/bei dir gespielt?

      • Du magst XY (Lieblingsfigur bspw. Die Eiskönigin/ Paw Patrol etc.). Kennst du denn ein Kind, dass XY auch gerne mag?

    Sicherlich kann dein Kind dir einiges dazu erzählen. Somit hast du einen kleinen Eindruck, welche anderen Kinder dein Kind wahrnimmt. Nutze dieses Wissen und frag die jeweiligen Eltern nach einem Treffen. Am besten an einem neutralen Ort, um dein Kind nicht einzuengen. Sicherlich gibt es in der Nähe eurer Kita einen Spielplatz, der zum Spielen einlädt. Die schönsten Spielplätze findest du hier.

    Dem Kuscheltier die Kita zeigen

    Welcher Teddy weiß denn was man in einem Morgenkreis machen muss? Vermutlich keiner, der es nicht schon einmal selbst miterlebt hat. In den meisten Kindergärten ist es kein Problem, dass Kinder ihre Kuscheltiere mitbringen. In manchen Einrichtungen gibt es sogar spezielle Kuscheltier- und Spielzeug-Tage dafür. Merkst du, dass dein Kind heute vielleicht wenig motiviert ist, in den Kindergarten zu gehen, dann frag dein Kind, ob es  vielleicht Lust hat dem Teddy einmal die ganze Kita zu zeigen.

    Dadurch hat dein Kind eine emotionale Stütze und gleichzeitig eine Aufgabe für den Kita-Tag. So fällt der Abschied von zuhause plötzlich gar nicht mehr so schwer. Das funktioniert übrigens nicht nur mit dem Kuschelteddy, auch die Lieblingsspielfigur oder Puppe kann sich einmal den Kindergarten anschauen.

    Mama statt Papa oder auch umgekehrt

    Wer bringt den Nachwuchs Tag für Tag in die Kita? Eher Mama oder Papa? Manchmal fällt der Abschied von Papa einfacher als der Abschied von Mama oder auch umgekehrt. Probiert daher ruhig einmal aus, ob es einen Unterschied macht, wer euren Schatz in die Kita bringt. Für Alleinerziehende ist dies schwierig, ebenso wenn ein Elternteil arbeitsbedingt nicht möglich ist. An dieser Stelle sind vielleicht andere Familienmitglieder wie Oma und Opa, die Tante oder auch andere Vertraute, eine Option. Vielleicht freut sich dein Kind sogar am nächsten Tag auf die Kita, wenn es weiß, dass die Patentante den Bring-Service übernimmt.

    Der Abschied

    Der Abschied ist für viele Eltern und Kinder der emotional schwerste Moment des Tages. Versuche daher deinem Kind gegenüber möglichst liebevoll, aber auch souverän aufzutreten. Wie soll es deinem Kind leichtfallen „Tschüss“ zu sagen, wenn du es selbst am liebsten wieder mitnehmen würdest? Ähnlich wie eine Morgenroutine/ein Morgenritual kann auch ein Abschiedsritual helfen, das Auf-Wiedersehen-Sagen zu erleichtern. Dieses könnte so aussehen:

        • Unterstütze dein Kind beim Umziehen. Schuhe ausziehen, Hausschuhe an

        • Gehe mit deinem Kind eine Runde durch die Kita und schaut, welche Kinder schon da sind

        • Frage nach, wo und mit wem es jetzt gerne spielen möchte und gehe mit deinem Kind zum jeweiligen Raum.

        • Verabschiede dich. Nimm dein Kind in dem Arm, gebt euch einen Abschiedskuss oder winkt euch zu.

        • Nun heißt es gehen.

      Gerade wenn Eltern wissen, dass der Abschied dem Kind schwerfällt oder schwerfallen wird, ist es verlockend sich einfach herauszuschleichen. Doch das ist keine gute Idee. Im Gegenteil. Dein Kind fühlt sich dadurch im Stich gelassen, wodurch der Abschied beim nächsten Mal noch schwerer fällt.

      Tipp: Lachen hilft und vertreibt so manchen Kummer. Versuche dich doch mal von deinem Kind aus der Kita „werfen“ zu lassen. Geht dazu gemeinsam an die Eingangstür. Hier verabschiedet ihr euch erst, bevor dein Kind dir dann einen Schubs über die Schwelle geben darf. Geschafft! Nun geht es ans Spielen.

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