Tipps gegen den Eltern-Koller: Eure Ruheinseln im stressigen Alltag

Der Alltag mit (kleinen) Kindern kann turbulent und stressig werden, die Zwerge haben ihre Bedürfnisse – die Eltern aber auch. Oft stehen die Großen hinter den Kleinen zurück, aus Fürsorge, und weil die Zeit für Entspannung schlichtweg zu fehlen scheint. Dabei sind Ruheinseln im Alltag gerade für Eltern wichtig, denn je entspannter Mama und Papa sind, desto besser geht es der ganzen Familie. Die folgenden Vorschläge sorgen hoffentlich für mehr Entspannung in eurem Leben.

1. Die Auszeit-Kerze – Signal für ein paar kostbare Minuten

Einmal am Tag soll Ruhe herrschen, und wenn es nur für ein paar Minuten ist! Ein paar Seiten in einem Buch lesen, entspannt einen Kaffee zusammen trinken oder einfach nur die Gedanken kreisen lassen, ohne dass jemand dazwischen plärrt. Das wäre doch was! Dafür hat sich die Auszeit-Kerze bewährt, die auch schon von kleinen Kindern ab etwa 2 oder 3 Jahre verstanden wird.

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Wenn Mama und Papa die Kerze anzünden, vorzugsweise regelmäßig zu einer bestimmten Tageszeit, dann ist Ruhe angesagt. Zehn Minuten reichen oftmals schon, die Kids lernen meistens schnell, diesen eng begrenzten Zeitraum einzuschätzen und zu respektieren. Erklärt ihnen nur vorher in aller Ruhe, dass ihr eine kleine Erholungszeit von eurer vielen Arbeit braucht und direkt danach wieder verfügbar seid, sobald die Flamme erlischt.

2. Positiven Stress suchen – für Gesundheit und Energie

Sicher wisst ihr bereits, dass es so etwas wie positiven und negativen Stress gibt. Unser Körper möchte regelmäßig ausgepowert werden, das hilft auch bei der Regeneration der Psyche. Ein oder zwei Mal pro Woche eine Kampfsportschule besuchen, Zumba tanzen, durch den Wald joggen oder Bahnen schwimmen: Sucht euch aus, was zu euch passt! Auch ein langer, zügiger Spaziergang kann durchaus seinen Zweck erfüllen. Der sogenannte “Runner’s High” löst danach einen erstaunlichen Entspannungszustand aus, der mit fallendem Blutdruck und ausgeschütteten Endorphinen zusammenhängt.

Wer körperlich gesund ist, darf gern an seine Belastungsgrenze gehen, um Stress abzubauen und danach neue Energie zu tanken. Aber: Fügt das “Auspowern” nicht einfach zum täglichen Dauerstress hinzu, sondern sorgt für einen entspannenden Ausgleich, wie ruhige Spaziergänge mit oder ohne Kinder, Meditation und ein gutes Buch am Abend.

3. Themenwechsel – Putzaktion für den Kopf

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Kreisen in eurem Kopf immer dieselben Themen: Arbeit und Kinder – Kinder und Arbeit. Dazu vielleicht noch ein bisschen Hobby und Freunde, aber das Hamsterrad ist unverkennbar. Im Mini Club dreht sich alles um Mütterthemen, auch im Freundeskreis ist derzeit Familiengründungsphase angesagt und der beste Freund fragt an, wie ihr es mit der Elternzeit geregelt habt. Wie wäre es mit einem gründlichen Themenwechsel, als eine Art Putzaktion im Kopf? Schließlich hatte die Welt vor dem Elterndasein auch noch andere Dinge zu bieten.

Begebt euch, wenn möglich, gezielt in andere Gesellschaft. Ein Mädelsabend mit der kinderlosen Freundin kann zum Beispiel für Mütter sehr erhellend sein. Oder ein VHS-Kurs, der thematisch nichts mit Familie und Arbeit zu tun hat. Vielleicht eine neue Sprache lernen, über Literatur diskutieren, kreatives Schreiben üben … was auch immer. Hauptsache, die Thematik liegt außerhalb des aktuellen Tellerrandes.

4. Humor bewahren – Lachen ist das beste Verdauungsmittel

Forscher an der Universität Basel haben in einer Studie festgestellt, dass Lachen eine Pufferwirkung gegen Stress entfaltet. Je häufiger die Probanden lachten, desto weniger fühlten sie sich gestresst. Die Intensität des Lachens spielte dabei keine Rolle, Hauptsache: Lachen! “Positive Emotionen erweitern das Blickfeld”, erklärt die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson dazu. 

Versucht, euch für den Humor des Alltags zu öffnen und nehmt die Dinge, die zwischendurch schiefgehen, möglichst nicht mehr ganz so ernst. Ja, in einigen Situationen kann man durchaus eine bewusste Entscheidung gegen den Ärger und für das Lachen treffen, im besten Fall, bis die ganze Familie über das aktuelle Malheur einen Lachanfall bekommt. Eventuell entdeckt ihr im selben Zug auch eine gewisse sarkastische Ader in euch, die durchaus weiterhelfen kann.

Lächelt zwischendurch auch mal allein für euch selbst, konzentriert euch auf eure Gesichtsmuskeln, vor allem auf Kiefer und Stirn und beginnt bewusst, übers ganze Gesicht zu strahlen. Dafür braucht ihr nicht einmal Publikum.

5. Elterliche Vorbildfunktion nicht zur Dauerlast werden lassen.

Ruheinseln im Alltag, Familienalltag, Entspannung, Ruheinseln, Entspannung im Alltag, Alltag, Stress, Entspannungstechniken, Auszeit-KerzeIhr möchtet Vorbilder für eure Kinder sein, mit gutem Beispiel vorangehen? Das ist gut! Doch kann dieser Weg mit der Zeit leider ziemlich belastend werden, schließlich seid ihr ganz normale Menschen, die gar nicht alles richtig machen können. Ganz im Gegenteil, gewiss merkt ihr, wie euch immer wieder Fehler unterlaufen, die ihr hinterher bereut. Dann wirkt der Gedanke entlastend, dass auch eure Unzulänglichkeit als Vorbild dienen kann, indem ihr Fehler offen zugebt und, wenn es “dran” ist, euch bei euren Kindern entschuldigt. Natürlich sollte das nicht zum Dauerkniefall werden, wichtig ist nur, dass ihr ehrlich mit euch selbst und eurem Nachwuchs seid.

6. Hilfe in Anspruch nehmen, um Härten abzufedern

Ein besonders wichtiger Gedanke zum Schluss: Eltern müssen sich ganz und gar nicht schämen, wenn sie bei Härten Hilfe in Anspruch nehmen. Das Sozialunternehmen Wellcome bietet zum Beispiel praktische Unterstützung in den ersten zwölf Monaten nach der Geburt eures Babys. Und auf ElternLeben.de findet ihr jederzeit eine Fachberatung in Familienfragen sowie ein Verzeichnis lokaler Familienangebote. Dort findet ihr gewiss eine helfende Hand – und genügend Entlastung, bis wieder ruhigeres Gewässer naht.

Quellen:

“Sport als Stresspuffer”, Universität Zürich (Zugriff 05.11.2023)

“Mit Humor gegen den Stress – so klappt es!”, Wirtschafspsychologie aktuell (Aug 2020)

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