Hausapotheke: Diese Medikamente sollten Eltern immer zu Hause haben

Kinder werden oft plötzlich krank, gerne auch mal am späten Abend oder am Wochenende. Da ist es gut, wenn ihr die geeigneten Medikamente schon im Haus habt. Unsere Checkliste gibt euch eine Übersicht über die wichtigsten Arzneimittel für eure Kinder-Hausapotheke. 

Am Nachmittag war euer Kind noch ein richtiger Wirbelwind, aber am Abend fröstelt es plötzlich. Beim Messen der Temperatur wird schnell klar, dass das Kind krank ist. Wenn der Hals kratzt, die Nase läuft und der kleine Körper glüht, brauchen kleine Patienten viel Zuwendung. Je nach Gesundheitszustand sind aber auch Medikamente notwendig. Die folgenden für Kinder geeigneten Arzneimittel und andere Hilfsmittel habt ihr am besten immer im heimischen Medizinschrank vorrätig, damit ihr euren kleinen Patienten bei plötzlicher Krankheit oder Verletzungen schnell helfen könnt:

Fieber- und Schmerzmittel:
Gegen hohes Fieber oder starke Schmerzen (z.B. Gelenk- Kopf- Zahn- oder Ohrenschmerzen) eignen sich Mittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Babys und Kinder erhalten das Arzneimittel als Zäpfchen oder Saft, ältere Kinder und Jugendliche dürfen alternativ auch Brausetabletten in der richtigen Dosierung erhalten. Achtung: Aspirin ist für Kinder nicht geeignet!

Nasentropen/-spray:
Wenn das Kind Schnupfen und eine verstopfte Nase hat, sind abschwellende Nasentropfen sehr wichtig. Eine freie Nase in der Nacht hilft weiteren Komplikationen, wie Ohr- oder Mandelentzündungen, vorzubeugen. Ob Nasentropfen oder -spray ist euch überlassen. Schaut, was bei eurem Kind besser funktioniert. Allerdings dürft ihr diese nur maximal eine Woche anwenden. Alternativ helfen auch Meersalznasentropfen oder -spray.

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Verbandsmaterial:
Kinder haben oft aufgeschürfte Knie oder andere Verletzungen. Für kleine und größere Blessuren braucht ihr Pflaster in verschiedenen Größen, Binden, Mullkompressen, eine Verbandsschere und ein Dreieckstuch zum Fixieren von Kompressen, für Druckverbände oder zum Ruhigstellen von Gliedmaßen. Wie man eine Wunde richtig versorgt, lernt ihr am besten in einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder.

Wunddesinfektionsspray:
Damit sich eine Wunde nicht entzündet, solltet ihr sie desinfizieren. Für Kinder eignen sich alkoholfreie Desinfektionsmittel, die nicht brennen.

Pinzette und Zeckenkarte:
Daneben braucht ihr eine Pinzette, um zum Beispiel einen Splitter zu entfernen und eine Zeckenkarte, um die kleinen Plagegeister schnell und sicher zu entfernen.

Kühlpacks:
Um größere Beulen zu vermeiden und Schmerzen zu lindern, haltet am besten immer gelgefüllte Kühlpacks in der Tiefkühltruhe bereit. Diese aber nie direkt auf die Haut legen, sondern mit einem Tuch umwickeln, damit keine Erfrierungen drohen.

Wund- und Heilsalbe:
Bei wunder Haut oder bereits verschlossenen Verletzungen braucht ihr eine für Kinder geeignete Wund- und Heilsalbe. Damit sollen Wunden schneller verheilen.

Zinksalbe:
Wenn ihr noch Wickelkinder zu Hause habt, besorgt euch eine Zinksalbe gegen einen wunden Po.  

Insektenschutzmittel:
Damit die fiesen Stechmücken oder Zecken eure Kinder nicht ärgern, schützt ihr die Kleinen am besten durch passende Kleidung und Moskitonetze. Bei Bedarf könnt ihr altersgerechte Insektenschutzmittel verwenden. Stimmt auch hierfür am besten mit dem Kinderarzt ab.

Antihistamin-Gel gegen Sonnenbrand, leichte Verbrennungen und Insektenstiche:
Bei Insektenstichen, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand hilft ein kühles Gel. Dieses darf jedoch nur auf geschlossene Wunden aufgetragen werden. Im Zweifel lieber bei eurem Kinderarzt nach der richtigen Behandlung nachfragen.

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Entschäumer bei Vergiftungen/Mittel gegen Blähungen:
Entschäumungsmittel wie Dimeticon kann nach Rücksprache mit einem Arzt oder der Giftnotrufzentrale als Erste-Hilfe-Maßnahme nach Verschlucken von schäumenden Reinigungs- oder Waschmitteln eingesetzt werden. Daneben dient es auch als Medikament gegen Blähungen.

Aktivkohlepulver:
Auch Aktivkohlepulver solltet ihr bei möglichen Vergiftungen im Haus haben. Lasst euch dazu in der Apotheke beraten. Aber auch hier gilt: Zunächst den Giftnotruf anrufen und Rücksprache halten!

Hustensaft:
Bei Husten ist viel Trinken am wichtigsten. Ein Hustenlöser auf pflanzlicher Basis kann zusätzlich gegeben werden. Achtung: Ohne ärztliche Anweisung aber auf keinen Fall Hustenstiller geben!

Zahnschmerzgel:
Bei Babys und Kleinkindern, die zahnen, ist ein Zahnschmerzgel hilfreich. Dieses betäubt die schmerzende Stelle für einen kurzen Zeitraum.

Elektrolyt-Glucose-Mischung:
Für Kinder mit Durchfall und Erbrechen empfehlen manche Ärzte eine Elektrolyt-Glucose-Mischung, die es als Pulver zum Anrühren gibt. Diese versorgt die kleinen Patienten nicht nur mit Flüssigkeit, sondern auch mit wichtigen Elektrolyten. Die Lösung sollte aber nur kurzzeitig angewendet werden. Außerdem schmeckt sie vielen Kindern nicht. Alternativ bietet ihr eurem kleinen Patienten Tee mit einer Prise Salz und ein bis zwei Teelöffeln Traubenzucker an.

Weitere Hilfsmittel:

Neben den Arzneimitteln braucht ihr natürlich ein digitales Fieberthermometer. Bei Babys messt ihr die Temperatur am besten mit einer flexiblen Spitze und etwas Vaseline im Po. Ab einem gewissen Alter lassen Kinder das allerdings nicht mehr zu, dann könnt ihr auch ein gutes Ohr- oder Stirnthermometer nehmen.

Außerdem ist es von Vorteil, wenn ihr ein Wärmekissen und auch geeignete Kräutertees und Lebensmittel bei Krankheit im Vorratsschrank zu Hause habt. Zum Beispiel:

  • Tee bei Magen- und Darminfekten (z.B. ein spezieller Magen-Darm-Tee für Kinder, Kamillen- oder Fencheltee)
  • Tee bei Erkältungen (z.B. Erkältungstee oder Hustentee für Kinder)
  • Schwarzer Tee bei einem wunden Po
  • Zwieback bei Erbrechen oder Durchfall

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Praktisch sind auch Einmalhandschuhe, selbstklebende Betteinlagen und ein Eimer bei Magen-Darm-Infekten.

Die genaue Ausstattung eurer Hausapotheke kann natürlich variieren. Bei besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen oder bei chronisch kranken Kindern kommen andere Medikamente hinzu. So brauchen zum Beispiel Kinder, die anfällig für Pseudokrupp sind, Cortison-Zäpfchen für den Notfall.

Eure Hausapotheke bewahrt ihr an einem trockenen, kühlen sowie dunklen Ort auf, der leicht für euch erreichbar, aber nicht zugänglich für Kinder ist. Außerdem solltet ihr die Arzneimittel immer in der Originalverpackung mit Beipackzettel lagern und regelmäßig überprüfen, ob sie noch haltbar sind.

Quellen:

“Hausapotheke: Medikamente, Verbandsmaterial und mehr”, gesund.bund.de (Jan 2023)

“Kinder-Hausapotheke”, Gemeinschaftspraxis der Kinder- und Jugendärzte (Stand 20.09.2023)

“Expositionsprophylaxe”, Auswärtiges Amt (Stand 03.2019)

“Vergiftungen”, Kinderärzte im Netz (Stand 20.09.2023)

“Durchfall”, Kinderärzte im Netz (Stand 20.09.2023)

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