Sicherer Garten: Diese Pflanzen sind für Kleinkinder gefährlich

Saftig-rote Beeren, duftende Blüten und zartes Grün: Im Garten gibt es ganz viel zu sehen, zu ertasten, zu riechen und zu schmecken. Kleine Kinder blühen mit den Pflanzen um die Wette, wenn sie im Garten forschen, toben und entspannen können. Leider lauern im paradiesischen Grün auch Gefahren in Form von giftigen Pflanzen, die zwar sehr nett aussehen, aber überhaupt nicht nett sind.

Möchtest du in deinem Garten aufräumen und ihn so zum sicheren Umfeld für dein Kind gestalten? Wir listen dir die häufigsten giftigen Pflanzen in heimischen Gärten auf, die du unbedingt vermeiden oder beseitigen solltest. Einige davon sind weitläufig als toxisch bekannt, andere wiederum nicht. Viele werden nur gefährlich, wenn sie im Verdauungstrakt landen, manchmal kommt es zu Hautreizungen bei bloßem Kontakt.

Inhaltsverzeichnis

Achtung! Diese Gartenpflanzen sind sehr giftig

Eibe

Die Eibe ist ein immergrüner Strauch und wegen seines dichten Wuchses als Hecke sehr beliebt. Die weibliche Pflanze trägt im Herbst rote, fleischige Früchte, die allzu appetitlich aussehen. Leider enthalten sie hochgiftige Samen, die beim Zerbeißen Taxine, Baccatine und Taxole freisetzen. Die Folgen sind Schwindel, Durchfall, Erbrechen, Fieber bis hin zu Bewusstlosigkeit und Herzversagen. Finger weg!

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Gemeiner Efeu

Efeu gilt als immergrüne Allerweltpflanze, kaum ein Garten kommt ohne ihn aus. Die Blätter sind ebenso giftig wie die kleinen, schwarzen Beeren, die zwischen Januar und April heranreifen. Die Früchte retten viele Vögel über den Winter, bei kleinen Kindern reichen nur zwei davon für Übelkeit, Fieber und Durchfall. Allein der Kontakt reizt die Haut.

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Maiglöckchen

Sie wirken hübsch und zierlich, bilden nach dem Verblühen rote Beeren und sind hochgiftig: Maiglöckchen haben in einem Garten mit kleinen Kindern nichts zu suchen. Sie locken wunderhübsch auf Augenhöhe der Kleinen und enthalten Glycosid, einen Pflanzenschutzstoff, der gefährliche Herzrhythmusstörungen auslöst. Vor allem von den Beeren und Blüten geht höchste Gefahr aus, die Blätter erzeugen normalerweise “nur” Übelkeit.

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Thuja

Thuja, auch Lebensbaum genannt, ist die Heckenpflanze schlechthin. Die Zweige verströmen einen angenehmen Geruch, der Sichtschutz ist nahezu perfekt. Kleine Kinder können sich gut in dem dichten Nadelwerk verstecken, aber Vorsicht: Der Kontakt kann zu Hautreizungen führen, die Blätter und Zapfen sind giftig. Wer sie isst, dem wird oft übel, es kommt zu Erbrechen und Bauchkrämpfen. Dauerhafte Nierenschäden sind das schlimmste Resultat.

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Blauregen / Goldregen

Keine Kletterpflanze ist prächtiger als diese! Goldregen und Blauregen bestechen durch schnellen, kräftigen Wuchs und eine wunderbare Blütenpracht, entweder in Goldgelb oder einem bestechenden Blau. Die Fruchtknoten verwandeln sich allmählich in längliche Schoten, die sich schließlich mit einem Knall öffnen und ihre Samen in alle Richtungen schleudern. Nur etwa fünf von diesen Samen können ein Kind tödlich vergiften! Bei niedrigeren Dosierungen löst das enthaltene Cytisin Übelkeit, Mundbrennen und Bauchkrämpfe aus.

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Fingerhut

Rote bis purpurfarbene Blüten bildet der Fingerhut aus, er lädt Kinder geradezu zum Anfassen ein, denn die Kelche lassen sich wunderbar über einen Finger stülpen. Das kann gefährlich werden, denn die gesamte Pflanze ist giftig, von den Blüten über die Blätter bis hin zu den Samen! Sie enthält Sorbitole, Glykoside und Anthranoide, die zu Schwindel, Herzrhythmusstörungen und Atemnot führen. Der Verzehr von nur zwei bis drei Blättern kann tödlich enden.

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Tollkirsche

Die schwärzlichen Beeren der Tollkirsche wirken wirklich verführerisch, beinahe wie dunkle Kirschen. Dummerweise wächst diese Pflanze nicht nur in Gärten, sondern auch an Wegesrändern und im Wald. Alle Pflanzenteile enthalten die Alkaloide Atropin, Scopolamin und L-Hyoscyamin, damit sind sie äußerst giftig. Sie greifen das parasympathische Nervensystem an, nur drei Beeren können bei einem Kind zu einer Atemlähmung führen.

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Rhododendron

In einigen Gegenden gehören prächtige Rhododendren beinahe zum Pflichtprogramm aller Gartenbesitzer. Die Blüten präsentieren sich in vielfältigen Farben von Goldgelb über Zartrosa bis Dunkelviolett. Die gesamte Pflanze enthält giftige Diterpene und andere Toxine. In Blüten, Blättern und Früchten erreicht das Gift die höchste Konzentration. Schwindel, Schweißausbrüche, kribbelnde Haut bis hin zu Lähmungen und Koma resultieren aus dem Verzehr. Hautkontakt kann zu Irritationen führen. Zum Glück hat der Rhododendron keine verlockenden Früchte und er verströmt auch keinen appetitanregenden Duft.

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Meine Tipps für eine ungefährliche Bepflanzung

Neben diesen besonders häufig vorkommenden giftigen Pflanzenarten gibt es noch viele weitere, von denen ein Risiko ausgeht. Dabei macht es einen gewissen Unterschied, ob ein Strauch oder eine Blume ansprechend aussehende Beeren produziert oder auf eine andere Art zum Essen einlädt. Eine Pflanze wie der Rhododendron wirkt in diesem Sinne wenig einladend, sie sollte nicht unbedingt direkt neben dem Sandkasten stehen. An einem weniger frequentierten Standort ist das Risiko bei gut aufgeklärten Kindern in der Regel hinnehmbar.

Tollkirschen hingegen oder Maiglöckchen und der vermeintlich lustige Fingerhut gehören in keinen Garten mit kleinen Kindern. Denke aber auch daran, dass sogar Gemüse giftig sein kann, zum Beispiel unreife Tomaten und ungekochte Bohnen! Und achte auf Pflanzen mit Dornen und Stacheln, denn wer vom Fahrradsattel ins Rosenbeet neben der Hofeinfahrt stürzt, dem ergeht es sicherlich nicht gut.

Insgesamt liegt die persönliche Gefahreneinschätzung bei dir – ebenso wie der dringende Appel an dein Kind, niemals etwas Unbekanntes in den Mund zu nehmen. Wenn Sohn oder Tochter sich daran hält, bringt das die größte Sicherheit.

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