Die geheime Welt der Finstas: Eltern, wisst ihr Bescheid?

Eine Freundin von mir ist in den sozialen Medien, speziell auf Instagram, äußerst aktiv. Fast täglich füllt sie ihre Profile mit Berichten über die neuesten Partys, kulinarischen Genüssen und selbstgemachten Dessertkreationen, die selbst Gourmet-Köche neidisch machen würden. Bei unserem letzten Treffen mit Freunden, machte sie ein Foto von uns, wie wir herzhaft lachten, und meinte: “Das ist wirklich Finsta-würdig.” Da ich nicht allzu vertraut mit den neuesten Social-Media-Trends bin, fühlte ich mich von diesem Wort verwirrt.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Finsta-Accounts?

Finsta ist eine Kurzform von “Fake-Instagram.” Diese privaten Profile sind für Eltern oft ein Mysterium. Diese privaten Profile unterscheiden sich von den öffentlichen Instagram-Konten, die die meisten Jugendlichen haben. Auf Finsta-Accounts teilen Jugendliche normalerweise Inhalte, die sie nur mit engen Freunden oder einer ausgewählten Gruppe teilen möchten. Diese Profile dienen als eine Art digitales Tagebuch, auf dem sie authentischer und weniger gefiltert sein können. Die Jugendliche können Gedanken und Gefühle teilen die sie in der Öffentlichkeit nicht unbedingt preisgeben würden.Finsta, Fake Instagram, Instagram, Online Sicherheit, Online Sicherheit für Kinder

Warum nutzen Jugendliche Finsta?

Die Erklärung von Finsta als “Fake” Instagram-Account zur Darstellung der “echteren” und “ungefilterten” Seite mag anfangs verwirrend klingen, aber sie erfüllt mehrere wichtige Funktionen für Jugendliche. In einer Welt, in der soziale Medien oft inszenierte Perfektion fordern, bieten Finsta-Accounts den jungen Nutzern Raum, um sich authentisch und ohne sozialen Druck auszudrücken. 

Sie schaffen einen sicheren Ort, um Gedanken, Gefühle und persönliche Erlebnisse zu teilen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, sei es über mentale Gesundheit, Beziehungsfragen oder persönliche Erfahrungen. Dies fördert nicht nur enge Freundschaften, sondern auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Dies ist eine Entwicklung, die Jugendlichen hilft, den Druck abzulegen, ständig ein “perfektes” Bild aufrechtzuerhalten und ermöglicht ihnen die Freiheit, sie selbst zu sein.

Die Privatsphäre von Finsta-Accounts

Ein entscheidender Punkt ist die Privatsphäre von Finsta-Accounts. Diese Profile sind in der Regel auf “privat” eingestellt, was bedeutet, dass nur genehmigte Follower die Inhalte sehen können. Das klingt zwar nach einer gewissen Sicherheit, aber es ist wichtig zu wissen, dass die Privatsphäre keine absolute Geheimhaltung gewährleistet. 

Jugendliche sollten sich darüber im Klaren sein, dass selbst private Inhalte möglicherweise durch Screenshot-Funktionen oder von Followern verbreitet werden können. Dies könnte unerwartete Konsequenzen haben, da einmal geteilte Inhalte schwer zurückzunehmen sind. Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen und sie auf potenzielle Risiken hinweisen, um sicherzustellen, dass sie bewusst und verantwortungsvoll mit ihren Posts umgehen. Offene Gespräche über die Möglichkeiten und Gefahren sind der Schlüssel, um die Jugendlichen zu sensibilisieren und zu schützen.

Privatsphäre auf Instagram in der mobilen App einrichten

Um ein privates Instagram-Konto einzurichten, gehe einfach auf dein Profil, indem du auf dein Profilbild tippst. Klicke dann oben rechts auf die drei waagerechten Linien, um das Menü zu öffnen. Dort findest du die Einstellungen. Klicke auf “Einstellungen und Privatsphäre” und scrolle dann zu “Konto-Privatsphäre”. Dort kannst du “Privates Konto” aktivieren. Sobald du das getan hast, können nur deine genehmigten Follower deine Beiträge sehen, einschließlich deiner Likes und Kommentare. Wenn du den Beitrag eines öffentlichen Kontos “magst”, wird dein Like für alle sichtbar, und dein Benutzername ist unter dem Beitrag anklickbar, aber nur genehmigte Follower können deine Beiträge sehen.Finsta, Fake Instagram, Instagram, Online Sicherheit, Online Sicherheit für Kinder

Was sollten Eltern tun?

Eltern sollten respektvoll und einfühlsam mit ihren Kindern über Finsta sprechen. Hier sind einige hilfreiche Tipps:

    1. Zeige Verständnis: Interessiere dich für die Gründe, warum deine Kinder Finsta-Accounts haben. Viele von ihnen nutzen diese Profile, um sich auszudrücken und enge Freundschaften zu pflegen.
    2. Fördere die Kommunikation: Ermutige zu offenen Gesprächen darüber, dass sie mit dir über Probleme oder Sorgen im Zusammenhang mit ihren sozialen Medien sprechen können.
    3. Betone Privatsphäre und Verantwortung: Sprecht über die Bedeutung der Privatsphäre und die möglichen Konsequenzen von Inhalten, die online geteilt werden. Es ist wichtig, dass sie verstehen, was sie posten.
    4. Cybersicherheit im Blick: Sorgt dafür, dass sie Tipps zur Cybersicherheit erhalten, wie die Verwendung sicherer Passwörter und das Erkennen von Online-Risiken. Lies unseren Artikel hier über den Schutz deines Kindes vor Online-Betrug.
    5. Gemeinsame Aktivitäten: Wenn möglich, beteilige dich an ihren Interessen und Aktivitäten in sozialen Medien. Das zeigt, dass du dich für ihr Leben interessierst.

    Finsta-Accounts sind für viele Jugendliche eine Möglichkeit, sich in der digitalen Welt auszudrücken und enge Freundschaften zu pflegen. Eltern sollten sich der Existenz dieser privaten Profile bewusst sein und verantwortungsvoll damit umgehen. Die Kommunikation und das Verständnis zwischen Eltern und Kindern sind der Schlüssel, um sicherzustellen, dass Jugendliche sicher und respektvoll mit ihren Accounts umgehen.

     

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