Egal ob Gymnasium, Real-, Haupt- oder Gesamtschule – Wenn Kinder auf eine weiterführende Schule kommen, ändert sich einiges. Damit das Schulkind nicht ins kalte Wasser geworfen wird, können Eltern helfen, sie an die neue Situation zu gewöhnen.
Eltern haben meistens auf dem Schirm, dass der allererste Schultag nach dem Kindergarten sehr aufregend ist und sich das Kind erst eingewöhnen muss. Aber auch nach der vierten Klasse steht ein großer Einschnitt bevor. Die Kids erscheinen euch vielleicht schon groß, brauchen aber dennoch Unterstützung, um sich an den Alltag an der weiterführenden Schule zu gewöhnen. Die meisten sind ein bisschen aufgeregt, manche haben auch Angst vor der neuen Herausforderung.
Verständlich, denn es ändert sich schließlich auch eine Menge für sie. Während sie in der vierten Klasse noch die Größten an der Schule waren, sind sie plötzlich wieder die Kleinsten. Die besten Freunde sind vielleicht nicht an derselben Schule, dafür jede Menge anderer Kinder und auch Lehrer, die sie noch nicht kennen. Zudem ist der Schulweg ungewohnt, es gibt einige neue Fächer und der Schultag dauert oft länger. Damit die Kids auch gerne auf die weiterführende Schule gehen, ist es hilfreich, sie auf diesen neuen Abschnitt vorzubereiten.
Tipp Nr. 1.: Schnuppertage nutzen
Die meisten Schulen bieten ein paar Monate vor Schulbeginn einen Schnuppertag oder einen „Tag der offenen Tür“ an, an dem Schüler:innen und Eltern die Schule kennenlernen dürfen. Hier werden normalerweise die Schulprofile sowie die Schwerpunkte vorgestellt. Für die Kinder ist es wichtig, die Räume schon einmal zu erkunden und vielleicht lernen sie auch schon andere Kinder dabei kennen. Wenn ihr dürft, macht auch ein paar Fotos, damit sich euer Kind später erinnern kann. Vielleicht macht ihr daraus sogar ein Fotopuzzle, dass ihr eurem Kind kurz vor dem Schuleintritt auf die weiterführende Schule schenkt.
Tipp Nr. 2: Schulweg üben
Euer Kind durfte bestimmt schon allein zur Grundschule laufen. Doch der Weg zur weiterführenden Schule ist neu und meist weiter weg. Vielleicht muss euer baldiger Fünftklässler auch mit dem Fahrrad, dem Roller oder mit dem Bus fahren, um zur Schule zu gelangen. Um Ängste abzubauen und Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, den Weg mehrmals mit dem Kind zu üben. Vielleicht gibt es in der Nachbarschaft auch Kinder, die denselben Schulweg haben.
Tipp Nr. 3: Über die Schule sprechen
Wenn ihr den Weg zum letzten Mal übt, nutzt die Gelegenheit, euch nochmal die Schule von außen anzuschauen. Während ihr um die Schule lauft, redet mit eurem Kind über den neuen Lebensabschnitt. Ihr könnt zum Beispiel raten, welches Fenster zum Klassenzimmer eures Sprösslings gehört und es fragen, wie es wohl die Pause verbringen wird.
Sprecht außerdem darüber, wie es sich kurz vor dem Schuleintritt fühlt. Wenn ihr die Gelegenheit habt, lasst bei dieser Unternehmung die Geschwister zu Hause. Dadurch fällt es eurem Kind leichter, sich bei eventuell noch bestehenden Ängsten zu öffnen und ihr habt Gelegenheit diese in Ruhe abzumildern.
Tipp Nr. 4: Neuen Schulranzen aussuchen lassen
Während der glitzernde Einhorn- oder der grüne Dinoschulranzen in der Grundschule noch mit Stolz getragen wurde, empfinden die Kids diesen in der fünften Klasse plötzlich als zu kindisch. Viele Kinder möchten auch lieber Rucksäcke statt Schulranzen. Zum Glück sind diese heutzutage rückenfreundlicher.
Damit euer zukünftiger Fünftklässler einen Grund hat, sich auf den ersten Tag an der neuen Schule zu freuen, lasst euer Kind sich den neuen Schulranzen oder -rucksack und gegebenenfalls auch das neue Mäppchen oder den Turnbeutel selbst aussuchen. Eine neue Schultasche macht übrigens nicht nur wegen der Optik Sinn, sondern auch weil der kleine Grundschulranzen den meisten Schüler:innen nicht mehr passt und nicht genügend Stauraum bietet.
Tipp Nr. 5: Unterrichtsmaterialien rechtzeitig gemeinsam kaufen
Auf einer weiterführenden Schule werden viel mehr Schulmaterialien benötigt, da es auch mehr Fächer gibt und die Anforderungen steigen. Meistens bekommen Eltern eine Liste mit den benötigten Materialien vor Schulbeginn. Dann kauft am besten rechtzeitig alles ein, um Stress zu vermeiden. Bindet eure Kids mit ein und lasst sie bei der Auswahl mitentscheiden, wenn die Vorgaben es zulassen.
Tipp Nr. 6: An geglückte Übergänge erinnern
Der Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule ist neu für dein Kind. Aber zuvor hat es schon andere Übergänge erfolgreich gemeistert, wie zum Beispiel den ersten Tag auf der Grundschule. Erzähle ihm davon, wie zu Beginn noch alles unbekannt war und wie es sich dann an alles gewöhnt und Freunde gefunden hat.
Tipp Nr. 7: Entspannung nach dem ersten Schultag
Der erste Schultag der fünften Klasse ist aufregend. Viele Schulen organisieren sogar eine kleine Feier, bei der ihr dabei sein dürft. Genießt den Nachmittag danach am besten entspannt zusammen, zum Beispiel bei einem Stück Kuchen oder einem Eis. Dadurch hat dein Kind Zeit, die Erlebnisse zu verarbeiten.
Tipp Nr. 8: Leistungsdruck vermeiden
Während in der Grundschule der Unterricht ineinander übergreift und hauptsächlich nur eine Lehrkraft für euer Kind zuständig ist, wechseln auf der weiterführenden Schule die Fächer nach 45 oder spätestens 90 Minuten und damit auch die Lehrkraft. Euer Kind muss also nach kurzer Zeit ein Thema gedanklich fallen lassen und sich in ein anderes vertiefen. Das fällt vielen Kindern anfangs schwer.
Zudem gibt es das soziale Miteinander, an das es sich erst gewöhnen muss. Da ist es nur natürlich, dass nicht immer nur gute Noten geschrieben werden können. Also habt Verständnis und nehmt den Druck raus, denn auch die psychische Gesundheit sollte sehr ernst genommen werden. Steht eurem Kind bei, bleibt im Gespräch und habt Geduld, wenn sie am Anfang emotional unausgeglichen sind. Bei euch fühlen sie sich meist sicher genug, um den ganzen Stress rauszulassen.
